Christliche Liederdatenbank    

Glück zu der frommen Heiden Schar

1) Glück zu der frommen Heiden Schar,
Glück zu, Glück zu den Weisen,
die weit vom Morgen mit Gefahr
sind kommen, hoch zu preisen
das neugeborne Jesulein.
Dies lass mir einen Glauben sein:
denn ob sie zwar nichts wissen,
als was geschrieben Daniel
und Bileam, sind sie doch schnell
zu suchen Gott geflissen.

2) Folg' ihrem Fleiß', o Sündenkind,
mit Freuden nachzugehen
dem höchsten Gut. Ach sei nicht blind,
ermuntre dich, zu sehen
das Jesulein in seinem Wort.
Es liegt ja nicht am fremden Ort:
hier findest du die Krippen,
da ruhet es gar säuberlich,
ja lehret in der Kirchen dich
mit honigsüßen Lippen.

3) Kam doch aus Reich Arabia
die Königin gezogen
gen Salem, dass sie fände da
den Mann, der sie bewogen
durch seiner Weisheit Glanz und Sonn'.
Ach! Hier ist mehr denn Salomon:
wer wollte den nicht eilen,
dem Kindelein zu ziehen nach?
Der Weg belohnt es tausendfach,
hätt' er gleich tausend Meilen.

4) Betrachtet die Beständigkeit
der Weisen, die zwar kamen
in Gottes und der Engel G'leit
und gleichwohl nichts vernahmen
vom neuen König in der Stadt,
die den berühmten Tempel hatt':
ei wohl! Sie ließen stehen
Jerusalem und gingen fort,
das Jesulein am andern Ort
in Bethlehem zu sehen.

5) O frommes Herz, folg abermal,
dies süße Kind zu finden,
und lass dich keine Not noch Qual
im Suchen überwinden.
Wohl angefangen ist zwar gut,
viel besser, wenn man's standhaft tut.
So kann man freudig sagen:
gekämpfet hab' ich als ein Held
und wohl gerennet in der Welt,
bald werd' ich Kronen tragen.

6) Kommt, lasst uns unser Jesulein
besuchen jetzt mit Freuden
und samt den Weisen tätig sein,
denn dies wird unser Leiden
verkehren bald in Lieb' und Lust:
es ist uns ja kein Schatz bewusst,
der fröhlicher kann machen
ein Herz, das hoch bekummert ist,
als unser Heiland Jesus Christ.
Der stärket auch die Schwachen.

7) Was acht ich Reichtum, Ehr' und Pracht,
was Schwelgen, Tanzen, Springen?
Ei, das vergeht in einer Nacht,
kann auch wohl Herzleid bringen.
Die rechte Lust bestehet nur
in Gott, nicht in der Kreatur:
nur Gott kann Freud erregen
den Schwachen, welche Sünd' und Tod
oft führen in die höchste Not,
ja schier zur Höllen legen.

8) Kommt, lasst uns mit der Weisen Schar
vor dieses Kindlein treten,
dasselbe mitten in Gefahr
voll Glaubens anzubeten.
Wer kommen will, der komm jetzt frühe,
der fall in Demut auf die Kniee:
so muss man Ehr' erweisen
dem Herren aller Herrlichkeit
und ihn in dieser Gnadenzeit
von ganzer Seele preisen!

9) Wo bleiben aber die Geschenk',
als Weihrauch, Gold und Myrrhen?
Ach Gott! Wenn ich daran gedenk',
empfind' ich ein Verwirren
in meinem Sinn, als der Ich nicht
erwogen diesfalls meine Pflicht,
das Kindlein zu begaben.
verzeih' es mir, ich will hinfort,
o Jesulein, nach deinem Wort
auch deine Glieder laben.

10) Ich will hinfort mit freiem Mut
an denen Lieb erweisen,
die dürftig sind, auch soll mein Gut
die Diener Jesu speisen.
Denn weil du, liebster Gottes Sohn,
uns gibst so großen Gnadenlohn,
wie sollten wir nicht geben
auch das, was dein, nicht unser ist?
Lass aber uns, Herr Jesu Christ,
mit Dir nur ewig leben.

Text:
Melodie: Der Tag, der ist so freudenreich