Christliche Liederdatenbank    

Gott, der du diesen Tag mich hast behütet

1) Gott, der du diesen Tag mich hast behütet,
dass keine Kreatur mir Schaden tat,
ach, hör, um was mein Mund dich jetzund bittet,
da sich der Tag nunmehr geendet hat:
da finstre Stunden
sich eingefunden,
und da uns schrecken kann ein rauschend Blatt.

2) Verzeih, verzeihe mir, was ich begangen,
womit ich nicht bei dir bestehen kann.
Du weißt es, dass dein Sohn am Kreuz gehangen,
und dass Er da für mich genug getan.
Er hat erduldet,
was ich verschuldet,
den geb ich, liebster Gott, zum Zahler an.

3) Wer sich in seinen Arm mit Glauben schließet,
dem ist wie heller Tag die finstre Nacht.
Es wird demselben Ruh' und Schlaf versüßet,
weil ihn die Engelschar schützt und bewacht.
Nun lass geschehen,
dass ich kann sehen,
dass du, Gott, auch seist auf mein Heil bedacht.

4) Lass mir mein Bette nicht zur Bahre werden,
und ruf mich wieder auf zu rechter Zeit,
hilf, dass ich alle Sorg' und Angstbeschwerden
mit Freuden von mir leg als wie das Kleid:
lass Furcht und Schrecken
mich nicht erwecken,
denn ich ein Bildnis bin der Sterblichkeit!

5) Wenn böses Träumen müsse mich verletzen,
lass Seel' und Geist befleckt sei weit von mir.
Mach im Schlafe mich an dir ergetzen,
und stelle mir zur Lust den Himmel für:
lass Herz und Sinnen
ja nichts beginnen,
was wider meine Christentums-Gebühr!(c)

6) Wenn ich morgen früh das Licht erblicke,
dann gib, dass ich dir denn auch dankbar sei,
freudiglich mich zu deinem Lobe schicke.
Steh meinem Tun mit deinem Segen bei!
Mein Leib und Leben
sei dir ergeben,
gib, dass du mich von Sünd' und Welt machst frei.

Text:
Melodie: Schönster Immanuel, Herzog der Frommen