Christliche Liederdatenbank    

Gott, der vormals durch Propheten

1) Gott, der vormals durch Propheten
zu den Vätern vieles sprach,
schenkst uns nach der Morgenröten
nun den anmutsvollen Tag.
Denn jetzt scheint die helle Sonne
und es spricht sein großer Sohn,
unser Heil und Gnadenthron,
uns zum Trost, zur Freud' und Wonne,
sollte seines Wortes Schein
uns denn nicht erquicklich sein?

2) Dieser Sohn, den über alles
Gott zum Erben eingesetzt,
um den Folgen jenes Falles,
welcher alle Welt verletzt,
als der Mittler abzukehren, -
dieser Sohn tritt auf und spricht
mit dem größesten Gewicht.
Und Gott sagt: Den sollt ihr hören,
sollte seines Wortes Schein
uns denn nicht erwecklich sein?

3) Dieser Glanz der Herrlichkeiten,
drin sein Wesen sich verklärt,
welcher vor dem Lauf der Zeiten
war und ist und ewig währt,
wahrer Gott von Gott gezeuget,
der die ganze Welt gemacht,
und aus nichts hervorgebracht,
hat sein Herz zu uns geneiget.
Sollte seines Wortes Schein
uns denn nicht freulich sein?

4) Der dies große Weltgebäude
durch sein Wort erhält und trägt
und die Schäflein seiner Weide
wie in Schoß und Armen hegt,
der die Menschheit angenommen
und vom Elend uns befreit,
lässet voller Freundlichkeit
seine Rede zu uns kommen.
Sollte seines Wortes Schein
uns denn nicht sehr lieblich sein?

5) Er, der uns von Sünden reinigt,
Gottes menschgewordner Sohn,
der sich selbst mit uns vereinigt,
spricht vom höchsten Himmelsthron,
welchen er, zum Trost der Frommen,
er, der uns so nah verwandt,
zu des Vaters rechten Hand
majestätisch eingenommen.
Sollte seines Wortes Schein
uns denn nicht höchstwichtig sein?

6) Alle Gottes Engel dienen
ehrerbietig unserm Herrn.
Auch die höchsten Seraphinen
tun, was er befiehlet, gern.
Schnell bemerken sie sein Wollen,
und sind uns zum Dienst bereit,
uns, die wir die Seligkeit
dermaleinst ererben sollen.
Sollte seines Wortes Schein
uns nicht herzbewegend sein?

7) Er, der sich so hoch gesetztet,
sichert richtend seinen Stuhl.
Wer ihm seinen Ruhm verletzet,
ringet nach dem Höllenpfuhl.
Die sich ihm entgegen stellen,
wirft er bei versäumter Buß'
endlich unter seinen Fuß,
und zerschmettert die Rebellen.
Sollte seines Wortes Schein
denn nicht reich an Früchten sein?

8) Sohn des Höchsten, ach, gewinne
unsre Herzen für dein Wort,
präg es tief in unsre Sinne,
o, du unsrer Seelen Hort!
Gib, dass wir es recht verstehen,
ganz in deiner Vorschrift ruhn,
gern nach deinem Willen tun,
und bis zu den Himmelshöhen
lass des Wortes holden Schein
unsre Wegeleuchte sein!

Text:
Melodie: Sollt ich meinem Gott nicht singen