1) Gott, dessen Stuhl der Himmel ist,
ich sinke vor dich hin.
Ich überdenke, wer du bist,
und was ich vor dir bin.
2) Was bin ich, Herrscher, gegen dir:
ein welkend' Gras und Laub.
Du bist und bleibest für und für,
ich bin in kurzem Staub.
3) Dein Wesen in Vollkommenheit,
du bist's und keiner mehr.
Du, Gott, bist Gott von Ewigkeit,
ich bin von gestern her.
4) Hochheilig bist du, dass vor dir
der Seraph sich bedeckt.
Gott, du bist gut, und ach, an mir
ist Herz und Tun befleckt.
5) Bei dir ist Weisheit und Verstand,
du Vater alles Lichts.
Was noch nicht ist, ist dir bekannt,
durch mich selbst weiß ich nichts.
6) Gott, auf dein Wort entstand die Welt,
auch ich erstand durch dich.
Du bist's, der sie mit Macht erhält,
Gott, du erhältst auch mich.
7) Du Gott, - Ich Staub - welch Unterscheid!
Herr, lehr ihn mich verstehn!
Lehr mich, in tiefster Niedrigkeit,
vor dir einher zu gehn.
8) In jenem Leben werd ich dich
in deiner Größe sehn.
Auf diesen Anblick freu ich mich.
Wann? Ach, wann wird's geschehn?