Gott, gib einen milden Regen    

1) Gott, gib einen milden Regen,
denn mein Herz ist dürr wie Sand.
Vater, gib vom Himmel Segen,
tränke du ein dürst'ges Land.
Lass des Heil'gen Geistes Gab'
Über mich von oben ab,
wie die starken Ströme fließen
und mein ganzes Herz durchfließen.

2) Kann ein Vater hier auf Erden,
der doch bös ist von Natur,
seinen lieben Kindern geben
nichts als gute Gaben nur.
Solltest du denn, der du heißt
guter Vater, deinen Geist
mir nicht geben, und mich laben
mit den guten Himmels-Gaben?

3) Jesu, der du hingegangen
zu dem Vater, sende mir
deinen Geist, den mit Verlangen
ich erwarte, Herr, von dir.
Lass den Tröster ewiglich
bei mir sein und lehren mich
in der Wahrheit fest zu stehen
und auf dich im Glauben sehen.

4) Heil'ger Geist, du Kraft der Frommen,
kehre bei mir Armen ein,
und sei tausendmal willkommen,
lass mich deinen Tempel sein,
säubre du nur selbst das Haus
meines Herzens, wirf hinaus
alles, was mich hier kann scheiden
von den süßen Himmelsfreuden.

5) Schmücke mich mit deinen Gaben,
mache mich neu, rein und schön,
lass mich wahre Liebe haben
und in deiner Gnade stehn.
Gib mir einen starken Mut,
heilige mein Fleisch und Blut,
lehre mich vor Gott hintreten
und im Geist und Wahrheit beten.

6) So will ich mich dir ergeben,
dir zu Ehren soll mein Sinn
dem, was himmlisch ist, nachstreben,
bis ich werde kommen hin,
da mit Vater und dem Sohne,
dich im höchsten Himmels-Thron,
ich erheben kann und preisen
mit den süßen Engels-Weisen.