1) Gott redet und ruft aller Welt,
dass man auf ihn doch merke.
Er hat zu Predigern bestellt
die Wunder seiner Werke.
Laut hört man ihrer Stimme Schall.
Verständlich ist auch überall
die Sprache, die sie reden.
2) Auch durchs Gewissen ruft der Herr,
dass Sünder sich bekehren.
Lässt oft durch diesen Prediger
laut seine Stimme hören.
Dass aus dem Schlaf der Sicherheit
und aus dem Traum der Eitelkeit
ihr Herz zu ihm erwache.
3) Durch Wohltun zeugt er auch von sich
am menschlichen Gemüte
und lockt den Sünder väterlich
durch Proben seiner Güte.
Doch merkt der Sünder hierauf nicht,
sucht Gott durch Strafen und Gericht
ihn aus dem Schlaf zu wecken.
4) So rufst du, Herr, uns laut genug,
dass man dich such und höre,
und dass der Eitelkeit Betrug
die Herzen nicht betöre.
Doch riefest du nicht auch durchs Wort,
so irrten wir noch immer fort
auf unsern eitlen Wegen.
5) Für diese Gabe, Vater, preist
dich unser Herz, es schenket
uns Bessrungskraft dein guter Geist,
der unsre Herzen lenket.
Er weiset uns allein zu dir,
dass wir dich suchen und allhier
dich recht verehren lernen.
6) Durch das, was uns dein Mund gebeut
in deines Wortes Lehren,
ruft er uns von der Eitelkeit
zu dir, uns zu bekehren.
Von Sünden überzeugt er uns,
dass wir den Weg des eitlen Tuns
in Sicherheit nicht gehen.
7) Dein herrlichs Evangelium
bringt er an unsre Seelen,
dass wir zu deines Namens Ruhm
den Weg des Heils erwählen.
Biet uns die größten Schätze an,
die sich ein Mensch nur wünschen kann,
und schenkt sie frommen Hörern.
8) Erweck uns, Herr, in deiner Kraft,
dem Ruf Gehör zu geben!
Dein Geist, der alles Gute schafft,
führ uns den Weg zum Leben.
Wozu du alle uns erschufst
und nun so gnädig uns berufst
durch deines Wortes Lehre.
