1) Gott, wie du bist, so warst du schon,
noch ehe du von deinem Thron
Geschöpfe, die nicht waren,
ins Dasein riefst,
um deine Macht und Huld zu offenbaren.
2) Du wirst auch bleiben, was du bist,
wenn dieser Erdkreis nicht mehr ist,
in jenen Ewigkeiten.
Wo du die krönest, welche hier
um deinen Himmel streiten.
3) Ja, du bist unveränderlich
und so wird auch die Wahrheit sich
unwandelbar erhalten,
wenn Welten einst, die du erschufst,
wie ein Gewand veralten.
4) Ob Felsen weichen, Berg' in's Tal
sich stürzen, dass durch ihren Fall
die Erde weit erzittert:
bleibt, Vater, bleibt dein Bund mit mir
doch ewig unerschüttert.
5) Was zaget denn mein Herz in mir?
Was klag ich ängstlich, dass ich hier
kein dauernd' Gut genieße.
Und dass voll Müh' und Unbestand
dies Leben mir verfließe?
6) Mag hier doch keine Lust bestehn,
ja, mag die ganze Welt vergehn!
Ich weiß, an wen ich glaube.
Ein Herz, o Gott, das dir sich weiht,
wird nicht dem Gram zum Raube.
7) Nur Menschengunst verändert sich:
doch du liebst unveränderlich
und willst mich ewig lieben.
Des Frommen Name steht im Buch
der Seligen geschrieben.
8) Mein Geist entschwingt sich hoch erfreut
dem eitlen Wechsel dieser Zeit
und schaut in's bess're Leben.
O, wohl ihm! Dort wirst du, o Gott,
ein dauernd Glück ihm geben.
9) So schwinde denn die Welt von mir!
Unwandelbarer Gott, bei dir
sind dauerhafte Freuden.
Du gibst sie dem, der treu hier war.
Wer mag von dir sich scheiden?