1) Hätte ich der Weisheit Fülle ausgeschöpft bis auf den Grund,
wäre mir der ganze Wille unsres großen Gottes kund
Ach so wär mein Tun und Prangen, trotz der Weisheit und des Lichts,
vor dem Forscher der Gedanken ohne Liebe dennoch nichts.
2) Wohnte ich in Königshallen, wäre ich auch noch so reich;
hätt ich allen zu Gefallen Gaben einem Seraph gleich;
wär ich Meister in der Rede: Ach so wär mein armes Herz
ohne Liebe wüst und öde, wahrlich nur ein tönend Erz.
3) Ob ich dunkle Dinge sagte sonnenklar und offenbar;
und mein Glaube überragte den der Patriarchen Schar,
so dass Berge mir zuliebe schnell sich höben von dem Ort
ach so wär es ohne Liebe nur ein wertlos, leeres Wort.
4) Würd ich meine Güter geben, denen, so in Notdurft sind;
setzte ich auch selbst mein Leben für ein teures Gotteskind
auf das Spiel aus freiem Triebe wär' es doch umsonst getan,
falls ich nicht von Gottes Liebe dazu wär getrieben an.
5) Liebe ist die größte Gabe, die der Mensch besitzen kann.
Silber, Gold samt aller Habe schwinden, sie besteht fortan.
Selbst die Hoffnung und der Glaube enden mit der Zeiten Lauf
und die Welt zerfällt im Staube, doch die Liebe hört nicht auf.
Das Lied "Hätte ich der Weisheit Fülle" ist in 1 Liederbüchern enthalten:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
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Geistlicher Liederschatz (2000) |
522 |