1) Herr, allerhöchster Gott
dem Himmel, Meer und Erden,
dem Wolken, Luft und Wind
bald muss gehorsam werden,
wenn dem allmächtig' Wort
sie heißt zu Dienste stehn,
erhöre dies Gebet,
lass mich's erfüllet sehn.
2) Ach, Vater, schütte doch
auf uns aus deinen Segen,
erfreu uns gnädiglich
mit einem milden Regen,
damit das arme Land,
das dürr und elend liegt,
sich wiederum erquickt,
und Lebenssäfte kriegt.
3) Ach, schau erbarmend an,
wie Vieh und Menschen schmachten,
und nach dem Himmels-Tau
mit offnem Munde trachten!
Soll denn dein Segen stets
bei uns vorüber ziehn, -
dein Gnadenschatz von uns,
als von Verfluchten, fliehn?
4) Ach, freilich sind wir ja
als ganz verruchte Sünder,
als ein abtrünnig Volk,
als ungeratne Kinder,
gar keiner Wohltat wert,
und unser Undank macht,
dass uns mit Recht so Luft,
als Wasser wird versagt.
5) Denn, leider, haben wir
den Überfluss und Fülle,
die du uns schenketest,
nicht so, wie es dein Wille,
zu unserm Unterhalt
und zu des Armen Not
gebraucht, daher betrifft
uns billig dieser Tod.
6) Wir haben liederlich,
was du uns gabst, verschwendet,
aus Wollust, Üppigkeit
dein reiches Gut gewendet,
drum stellet sich mit Recht
der Mangel bei uns ein,
der soll des Missbrauchs wohl
verdiente Strafe sein.
7) Doch, Vater, der du uns
so große Schuld erlassen
in deinem lieben Sohn,
vergib uns gleichermaßen
auch diese Missetat
und öffne deine Hand,
und mach uns deine Lieb'
und Gütigkeit bekannt.
8) Befeuchte unser Land
und tränke unsre Felder,
gieß deinen Segen aus
auf Wiesen, Gärren, Wälder,
dass alles, was bisher
gedürstet, nun aufs neu
aus deinem Himmelsschatz
benetzt und trunken sei.
9) Kein Götze kann uns doch
den Regen lassen fließen.
Der Himmel selbst kann sich
mit Regen nicht ergießen,
du wahrer Gott allein,
der alles schafft und hält,
gibst Regen, Schnee und Tau,
wenns deinem Rat gefällt.
10) So kannst du dieses Gut
uns auch mit Recht entziehen,
wenn du uns züchtgen willst,
dass wir die Sünde fliehen,
die uns des Himmels Tür
und deine Hand verschließt,
woher der Segen sonst
den Frommen sich ergießt.
11) Nun, liebster Vater, nimm
uns wieder an zu Gnaden
und lass uns unsre Schuld
hinfort nicht ferner schaden,
wir wollen künftig dich
zu fürchten sein bedacht,
erfreue, was bisher
dein Zorn betrübt gemacht.
12) Hiernächst lass sich dein Wort,
als deinen Gnadenregen,
ergießen in das Herz
mit tausendfachem Segen,
gib dein Gedeihen, Herr,
zum Pflanzen und Beguss,
damit die Glaubensfrucht
bekleib in Überfluss.
Das Lied "Herr, allerhöchster Gott" ist in 1 Liederbüchern enthalten:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
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Singt dem Herrn |
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