Christliche Liederdatenbank    

Herr Gott, der du erforschest mich

1) Herr Gott, der du erforschest mich
und kennst mich auß- und innen,
mein Tun und Lassen kommt vor dich,
gehn, Stehen und Beginnen.
Was ich verborgen denk und dicht',
siehst du von fern und fehlest nicht,
du prüfest Herz und Nieren.
Du kannst auch, wenn ich bin allein
und gerne wollst verborgen sein,
all' meine Weg' ausspüren.

2) Es ist kein Wort in meinem Mund,
so ich dir könnt' verhehlen.
Du, Herr, siehst recht des Herzens Grund,
was steckt in meinen Seelen.
Du schaffest ja, was ich vollbring,
wie groß es ist und wie gering,
ich kann's ohn' dich nicht richten.
Wenn aber du durch deine Gnad'
verstand mir gibst, auch Hilf' und Rat,
so kann ich alles schlichten.

3) Wie du die Deinen wunderlich,
o Gott, hier pflegst zu führen,
versteh ich nicht und lasse mich
bloß deine Gnad' regieren.
Wo soll ich hin vor deinem Geist?
Denn du auch die Gedanken weißt,
es hilft vor dir kein Fliehen.
Führ ich den Himmel, bist du da
auch in der Höll' trittst du mir nah',
kann dir mich nicht entziehen.

4) Nun, großer Gott, weil deine Hand
mich überall kann finden
und all mein Tun dir ist bekannt,
so hüt ich mich vor Sünden.
Denn Dunkel ist wie Licht bei dir,
was heimlich war, kommt klar herfür,
ich kann dir nicht entgehen.
Was ist getan, gered't, gedacht,
das wird vor deinen Thron gebracht,
da muss ich vor dir stehen.

5) Herr, meine Seel' erkennt mit Preis,
dass du mich hast bereitet
und dass ich bin auf dein Geheiß
an's Tageslicht geleitet.
Durch deine Vorsorg' Fleisch und Bein
und alle Glieder an mir sein,
dein' Aug' hat mich erwählet.
Da ich noch ungeboren war,
hast du schon Stunden, Tag und Jahr
im Lebenslauf gezählet.

6) Ich danke dir und preise dich
für solche große Taten
und dass du mir so wunderlich
an Leib und Seel' geraten.
Sehr köstlich ist dein Werk an mir.
Wenn ich erwach, bin ich bei dir
und warte deiner Gnaden.
Ich glaube fest, dass meine Sünd'
durch Christum mir vergeben sind,
dass sie mir nicht mehr schaden.

7) Den Vorsatz gib mir, Herr, dabei!
Dass ich, was bös' ist, meide
die gottlos' Rotte fern mir sei
von Frommen mich nicht scheide.
Dass ich nur lieb', was dir gefällt
und hasse, was ist von der Welt,
auch ihren Trotz nicht achte,
halt dein Gebot, hör gern dein Wort
im Glauben und in Hoffnung fort
das Ewige betrachte.

8) Erforsch mich, Gott, ergründ' mein Herz,
durchsuch' all' mein' Gedanken
und siehe, ob ich hinterwärts
und auf die Seit' woll' wanken.
Bin ich vielleicht auf bösem Weg,
so führ' du mich den rechten Steg,
der nach dem Himmel weise,
dass ich, vom Sündendienste frei
und dir, o Herr, gefällig sei,
bis ich von hinnen reise.

Text:
Melodie: An Wasserflüssen Babylons