Christliche Liederdatenbank    

Herz, freue dich solcher höchstseligen Stunden

1) Herz, freue dich solcher höchstseligen Stunden,
da du dich mit Jesu auf ewig verbunden,
er hat mich zu seiner Braut selber erwählt,
sich mit mir als Bräut'gam, ewig vermählt.
mein Herze muss gegen ihn flammen und brennen,
in Liebe mein Ein und mein Alles zu nennen.
Nichts müsse mich ewig von seiner Huld trennen.

2) Ach, süßester Bräutigam, was für ein Lieben,
gedenkest du an mir Elenden zu üben!
Gewiss nicht nur Jahre, nicht Stunden, noch Zeit,
worin sich das sterbliche Leben erfreut,
verloben in Ewigkeit und im Gerichte,
dies, dies gibt der Liebe das rechte Gewichte,
worauf ich ja billig mein ganzes Herz richte.

3) Selbst deine Gerechtigkeit gibst du zum Kleide,
wie köstlich, wie reine, wie weiß ist die Seide,
worin du dich, Bräutigam, mit mir vertraust
und mich als die deine in Schönheit anschaust!
Genade, Barmherzigkeit ist meine Krone,
unendliche Klarheit, worinnen ich wohne,
zur Rechten des Bräutigams dort auf dem Throne.

4) Dich will ich alleine, mein Seelenfreund, haben!
Du, du kannst das Herze vollkommen recht laben,
mit himmlischer Wollust, als mit einer Flut.
Lebendige Quelle, bei dir ist es gut!
Hier will ich mir ewige Hütten erbauen
und unter den Flügeln der Gnade vertrauen,
bis dass du mich führest zum seligen Schauen.

5) So lang ich indessen hier unten muss wallen,
sei dieses die Losung: Nur dir zu gefallen.
Verleid mir die stinkende Liebe der Welt,
die schon so viel Tausend betrüglich gefällt.
Fort, Augenlust, Fleischeslust, höffärtig' Wesen,
des Teufelsbraut hat dich zum Teile erlesen,
die Liebe des Höchsten macht mein Herz genesen.

6) Ach, Bräutigam! Gieße die Finten der Liebe
stets in mich, damit ich aus innigstem Triebe
ohn' Unterlass in dich, mein Leben eindring',
und gleich einem Adler, mich himmelwärts schwing.
Welt, Teufel und Sünde die mögen denn wüten.
Ich sitze und ruhe im süßesten Frieden,
mein Haus ist dort oben, und nicht mehr hienieden.

7) In Nöten soll ich dich, als meinen Herrn kennen,
das Sterben soll mich und dich nimmermehr trennen.
Wo du bleibst, da bleibe ich auch unverrückt.
Dir, gleich einem Siegel, auf's Herze gedrückt.
Hier unten in Trübsal und mancherlei Leiden,
dort droben in Glorie und ewigen Freuden.
Du mein und ich deine, nichts müsse uns scheiden.

8) Nun, Teuerste, siehe, der Bräut'gam der Seelen
hat mit dir auf ewig sich wollen vermählen.
Du gibst ihm das Ja-Wort gar williglich hin.
O dringe nun ferner mit redlichem Sinn
tief in die Gemeinschaft des, welcher seine Leben,
aus flammender Liebe, dem Tod übergeben,
nur dich aus dem Tode in's Leben zu heben.

9) Was willst du, so lange du lebest, wohl üben?
Nur Jesum, den Bräut'gam herzinnig zu lieben,
nur dieses ist köstlich, dies ist eine Not.
das andere schade und wirklicher Tod.
Nun Amen, Immanuel, ja, es geschehe,
ach, stärke du selbsten dein Lamm aus der Höhe,
bis ich es dort oben vor deinem Thron sehe.