Christliche Liederdatenbank    

Hilf, dass ich meine Jugend

1) Hilf, dass ich meine Jugend,
mein Gott, so bringe zu
in Frömmigkeit und Tugend,
und deinen Willen tu,
dass ich an dich gedenke
auch alle Augenblick,
und meinen Sinn nicht lenke
auf Sünd' und böse Tück'.

2) Denn niemand kann versprechen,
dass meiner Jugend Blüt'
der Tod nicht sollt abbrechen,
der keinen nicht ansieht.
Er fragt nichts nach der Jugend
man sei arm oder reich,
auch nichts nach Kunst und Tugend:
sie seind ihm alle gleich.

3) Hilf, dass ich mich bereite
zum Sterben alle Stund',
vielleicht geschiehts noch heute,
es bleibt der alte Bund,
dass alle sterben müssen,
hierin ist keiner frei,
drum lass mich sein beflissen,
dass ich stets fertig sei.

4) Wie mancher hat erfahren,
eh er sichs hat versehn,
dass er in besten Jahren
ins Grab hat müssen gehn.
Wie's andern ist gegangen,
so kanns auch gehen mir,
drum lasse mich verlangen
nach nichts, als nur nach dir.

5) Lass mich an dich gedenken
noch in der Jugendzeit,
und meine Sinne lenken
von dieser Eitelkeit,
eh denn die bösen Tage
und Jahre treten ein,
und sonsten manche Plage,
die nicht gefällig sein.

6) Kommts nun mit mir zum Scheiden,
so bitt ich, Jesu, dich,
dass dein schmerzvolles Leiden
mich tröste kräftiglich.
Lass deine letzten Worte
mein letztes Wort ach sein.
Tu auf die Himmels-Pforte
und führ mein' Seele ein.

Text:
Melodie: Keinen hat Gott verlassen