Höret wie die Seraphinen    

1) Höret wie die Seraphinen,
die in jener Himmelsfreud
vor dem Throne Gottes dienen,
ganz in Klarheit eingekleidt,
'Heilig, heilig, heilig' singen,
Ehr' und Lob dem Herren bringen,
und mit Flügeln ihr Gesicht
decken vor des Höchsten Licht.

2) Schauet, wie die Schar der Frommen
leget nieder ihre Kron',
die zur Herrlichkeit gekommen,
vor des Allerhöchsten Thron,
ja, selbst fallen vor ihm nieder,
stimmen fröhlich an die Lieder:
preis und Ehre sei dem Lamm,
das durch sein Blut uns aufnahm.

3) Darum will ich Staub und Erden,
ja, ich Wurm und Sündenkind,
jenen Heilgen ähnlich werden,
eh mein Leben gar verschwindt.
Ich will in dem Staube liegen,
Herz und Knie vor ihm biegen,
und erwägen allezeit
meine tiefe Niedrigkeit.

4) Gib mir Kraft von deiner Höhe,
Gott stets so gesinnt zu sein,
dass ich, wenn ich mich ansehe,
bleib in meinen Augen klein.
Allen Sünden eifrig wehre,
und in Ehrfurcht dich verehre,
auch verharr in dieser Zeit,
in der wahren Frömmigkeit.

5) Droben soll dein Lob erklingen
mit der goldnen Engelschar,
allda will ich 'heilig' singen,
mit den Frommen immerdar,
o, wie wird dein Glanz umgeben
mich in jenem Himmels-Leben,
allwo Freud' und Herrlichkeit,
allen Frommen ist bereit.

Text:
Melodie: Alle Menschen müssen sterben