Christliche Liederdatenbank    

Ich denke meines liebsten Buhlen

1) Ich denke meines liebsten Buhlen,
der mir zu gut sich töten ließ.
Er nehme mich in seine Schulen,
wie er die Kinder kommen hieß.
Dass ich von ihm selbst lerne wohl,
wie ich mich für ihn schicken soll.

2) Werd' ich das nicht von ihm erlangen,
und bei ihm finden einen Ort,
so bleib ich doch mit Lieb' gefangen,
und rühre mich sein fort und fort.
Ingleich mein Glaube schwach und klein,
so lieb ich doch, mein Jesulein.

3) Mein Herz, das hängt an seinem Herzen.
Holdselig ist sein roter Mund,
die Wort des Lebens mich ergötzen,
ich denke sein zu aller Stund.
Sein süßer Nam' mein Herz erquickt,
sonst wär es schon vorlängst erstickt.

4) Er ist mir hold und wohl gewogen,
ob ich gleich Staub und Asche bin,
er hat mir niemals nicht gelogen,
beständig ist sein Herz und Sinn.
Er reichet oft die milde Hand
und schenket mir manch liebes Pfand.

5) Mir soll auch niemand lieber werden,
als Jesus Christus, Gottes Sohn,
der Schönst' im Himmel und auf Erden,
mein Bräutigam und Ehrenkron'.
Ich halt's mit meinem Jesulein
und soll mir niemals lieber sein.

6) Ach, frommer Gott, lass mein Gewissen
das Zimmer zur Brautkammer sein.
Drein ich mich mög' allein verschließen
mit meinem liebsten Jesulein.
Und lass drein niemand kommen mir
denn Jesum meine Lieb' und Zier.

7) Ich will von niemand anders hören,
denn nur von Jesu Christi Blut.
Hierein soll niemand mich verstören,
mein Jesulein, das hält die Hut.
Hat jemand Anspruch an die Braut,
der wag an diesen seine Haut.

8) Ach, wann werd ich doch dahin kommen,
wo ich sein Antlitz selber schau,
wann soll ich werden aufgenommen
in seinem Sitz und Himmelsbau?
Dass ich in seinem linken Arm
an seiner Brust mög werden warm.

9) Da will ich mit den Cherubinen
vor andern mich auch tun hervor,
und gleich den schönen Seraphinen
im wohlgestimmten hohen Chor
und sing'n und spielen, spiel'n und sing'n
vor lauter wundersüßen Ding'n.

10) Ach, stärke meinen schwachen Glauben
mein allerliebstes Jesulein.
Und lass die Hoffnung mir nicht rauben,
solang ich in der Welt muss sein.
Dass nicht der Feind hoch rühme sich,
er habe überwunden mich.

Text:
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten