1) Ich lobe dich und preise
dich, o mein Gott, allein!
Wer ist, wie du, so weise?
Verstand und Rat sind dein!
Lass immer meinen Geist
in allen deinen Werken,
auf deine Weisheit merken,
die wer dich kennet, preist.
2) Soweit mein Auge blicket
ist alles Harmonie,
geordnet und geschmücket,
voll Kunst, voll Pracht durch sie.
Sie schaffet, sie erhält,
nach herrlichen Gesetzen,
zu segnen, zu ergötzen
den weiten Bau der Welt.
3) Sie hing in lichten Fernen,
weit über uns hinauf,
die Sonne mit den Sternen,
uns zu erleuchten, auf.
Da hanget sie an nichts,
von ihr nur unterstützet,
wärmt, schimmert und erhitzet,
ein Schatten deines Lichts.
4) Wer hält im Gleichgewichte
so großer Körper Last?
Wie schwimmt die Welt im Lichte,
die du geschaffen hast?
Wer lenkt der Strahlen Flug,
dass sie nur nützen können,
begeistern, nicht verbrennen,
so wunderbar, so klug?
5) Wer rief, uns zu umgeben,
die Luft, die alles trägt?
Durch sie hat alles Leben,
wird alles stets bewegt.
Da sammeln Dünste sich
und werden Tau und Regen
und Fruchtbarkeit und Segen
für alle Tier und mich.
6) Wer hat sie so bereitet,
dass sie den Blitz gebiert,
dass sie den Wind verbreitet,
den Schall zum Ohre führt,
den leichten Vogel hebt,
den Fisch, damit er schwimme
und unsers Mundes Stimme
für deinen Ruhm belebt?
7) Wer hob, o Gott, die Erde
aus deinem Meer heraus?
Teilt, dass sie fruchtbar werde,
sogleich die Wasser aus?
Wer sammelt sie? Wer bricht
die Flüsse, wenn sie schwellen,
spricht zu der Seen Wellen:
bis hierher, weiter nicht!
8) Wer hat den Wald gepflanzet?
Durch wen wächst Gras herauf?
Wer gibt uns Korn? Wer schanzet
Gebirg' und Täler auf?
Wer schmückt sie überall?
Wer gräbt dem Feuer Schlünde?
Legt in der Tiefe Gründe
den Marmor, das Metall?
9) Herr, deine Weisheit schmücket,
bereichert und erhält
und segnet und beglücket
die lebensvolle Welt.
Sie rühme mein Gesang!
Ich singe dir und preise
dich, Gott, denn du bist weise,
dir weih' ich Lob und Dank!