Christliche Liederdatenbank    

Ich will dich loben, weil ich mag

1) Ich will dich loben, weil ich mag,
o Gott, demnach Du diesen Tag
so gnädig mich geführet.
Ich habe erfahren, was Dein Schild
und engelreiche Wache gilt.
Kein Angst hat mich gerühret,
o Gott, es lebt fürwahr kein Mann,
der Deine Güt' aussprechen kann.

2) O, dass doch meine Misstat
an Dir sich so vergriffen hat!
Ich kann sie nicht verhehlen.
jedoch so wohnt mir gleichwohl bei,
dass Deine Gnad' unendlich sei:
wer kann Dein Wohltun zählen?
Drum heil, o süßes Vaterherz,
vor allem meinen Sündenschmerz.

3) Bestelle ferner diese Nacht
um mich herum die Engelwacht,
dass niemand mich betrübe.
Und schläft mein müder Leib gleich ein,
so lass mein Herz doch wacker sein
in Deiner Furcht und Liebe.
Ach Herr, der Satan feiert nicht,
drum zeig uns stets Dein Angesicht.

4) Lass mich zu rechter Zeit aufstehn
und wieder an mein' Arbeit gehn,
jedoch nach Deinem Willen.
Denn so ich ja den Lebenszoll
noch diese Nacht entrichten soll
und in mein Grab mich hüllen,
so geb ich mich geduldig drein:
lass meinen Tod nur selig sein.

5) Nächst diesem trag ich herzlich Dir
die Not so vieler Christen für,
die keine Ruh' nicht haben,
die der verfluchte Türke plagt,
indem er alle Macht dran wagt,
ganz Deutschland umzugraben.
Erbarme Dich der Christenheit
nach Deiner großen Freundlichkeit.

6) Du siehst, wie übel wir doch stehn,
ach, lass Dir doch zu Herzengehn
den Jammer Deiner Kinder.
Es schont der Bluthund keines nicht,
viel tausend sind schon hingericht'
gleichwie die stummen Kinder.
Ach, schau doch, wie er raubt und stiehlt
und in der Christen Blute wühlt.

7) Er schändet beides, Weib und Kind,
die Kleinen, die er saugen find,
die wirft er auf die Gassen.
O Gott, gedenke Deiner Schar,
du wirst uns ja nicht ganz und gar
dem Mörder überlassen.
Ach Gott und Vater, siehe drein
und lass uns Dir befohlen sein.

8) Zwar unsre Sünden sind sehr groß,
drum trifft uns billig dieser Stoß,
der uns fast gar zerschlagen.
Jedoch weil Du, o frommer Gott,
noch niemals an der Sünder Tod
gefallen hast getragen,
so weiß ich, dass Du, Lebensfürst,
all' unser Schuld vergessen wirst.

9) Drum auf, mein Gott, und hilf uns bald,
nur Du bist unser Aufenthalt,
zu dem wir Zuflucht nehmen.
Ist gleich der Wütrich noch so arg,
und unserm Häuflein viel zu stark,
so kannst Du ihn doch zähmen.
In Deiner Hand steht Kraft und Macht,
hilf Deiner Kirch', eh sie verschmacht.

10) Nun, Du wirst schwerlich unser Land
durch des Tyrannen Schwert und Hand
zu Grunde lassen gehen.
Ich weiß, Du denkst noch an den Bund
und wirst dem ungetauften Hund
im Ernste widerstehen.
Du wirst der kleinen Kinder Schrein
erhören und uns gnädig sein.

11) Hierauf, mein Gott, so geh ich nu
in Deinem Schutz zu meiner Ruh'.
Du, Herr, wirst mich bewahren,
dass mir in dieser finstern Nacht
von der gesamten Höllenmacht
kein Leid mag widerfahren.
Der Herr der Herren schütze mich
hier zeitlich und dort ewiglich.

Text:
Melodie: Gott, der du selber bist das Licht