Christliche Liederdatenbank    

Ihr, die die harte Last der schweren Sünde drückt

1) Ihr, die die harte Last der schweren Sünde drückt
die ihr mit Herzensangst mühselig seid beladen,
kommt, spricht der Herr, kommt her zum Tische meiner Gnaden,
so werdet ihr mit Trost und Hilfe sein erquickt,

2) Die Seele wird euch rein, das Herze leicht gemacht,
das Brot, das ich euch will zur süßen Speise schenken,
ist mein selbst eigner Leib, vor eure Schuld geschlacht',
der Trank, damit ich will die matten Glieder tränken,

3) Ist mein selbst eignes Blut, am hohen Kreuzaltar
vor eure Missetat geopfert und vergossen.
O Jesu, was du sagst, ist ungezweifelt wahr,
die Worte, welche selbst aus deinem Munde flossen,

4) Sind ohne Widerstreit. Wie schwach ich immer bin,
wie sehr sich die Vernunft dir will entgegen setzen,
so will ich solche doch in keinen Zweifel ziehn,
vor Werke deiner Gnad' und deiner Allmacht schätzen.

5) Ich fasse sie mit Lust von deinen Lippen auf,
und lasse sie erfreut durch Mark und Seele dringen.
Ich eil, o Herr, zu dir, doch hemmen meinen Lauf
die Sünden, welche mich zum öftern Falle zwingen,

6) Die überhäufte Schuld, die mein Gewissen nagt,
spricht, dass ich deiner Gunst unwürdig sei zu achten,
macht, dass ich mich zu dir zu finden bin verzagt,
und mein betrübter Geist von Ängsten will verschmachten.

7) Und dennoch willst du, Herr, ich soll mich finden ein,
auf deine Gütigkeit vertrösten mein Gewissen,
und oftermals ein Gast bei deiner Tafel sein,
im Fall ich deiner Gnad' und Güter will genießen,

8) Dein göttlich' Himmelbrot soll meinen schwachen Geist
mit höchster Süßigkeit zum ew'gen Leben stärken.
Ach Herr, wer bin ich doch, dem du so viel verheißt,
wie hab ich dies verdient mit meinen schnöden Werken!

9) Ihr, die die harte Last der schweren Sünde drückt,
die ihr mit Herzensangst mühselig seid beladen,
kommt, sagst du, her zu mir, zum Tische meiner Gnaden,
so werdet ihr mit Trost und Hilfe sein erquickt,

10) Die Seele wird euch rein, das Herze leicht gemacht,
o süße Liebeswort! O Worte voller Leben!
Ein armer Sünder wird an deine Tafel bracht,
du willst ihm selber dich zur edlen Speise geben.

11) Du hast es, Herr, gesagt: daran begnüget mir,
ob dich die Engel gleich mit höchster Ehrfurcht schauen,
ob die Gerechten gleich mit Schrecken nahn zu dir,
so kann ich Sünder doch auf deine Worte trauen,

12) Und zu dir treten hin, Herr, nimm mich gnädig an,
und weil ich nicht genug mit vorgenommner Reue
die aufgeladne Schuld vor dir beweinen kann
aus sündenvoller Art, mich dannenher mit Scheue

13) Vor dir befinden muss, und deiner hohen Gunst,
o Gnadenreicher Herr, nur leider! unwert nennen.
Erwecke du in mir der wahren Buße Brunst,
und lass mein kaltes Herz in wahrer Andacht brennen.

14) Reiß, was noch weltlich ist, von meinen Sinnen aus,
und lass mich würdiglich zu deiner Tafel gehen,
und wenn gereinigt ist der Seelen edles Haus,
so lass es dir allein zur Wohnung offen stehen!

Text:
Melodie: Unbekannt