Christliche Liederdatenbank    

Immanuel, lass deinen Geist mich dein Geheimnis lehren

1) Immanuel, lass deinen Geist
mich dein Geheimnis lehren,
dich, Jesum, der du Gott-Mensch heißt
in Demut zu verehren,
er ist ein Gott vor aller Zeit,
und hochgelobt in Ewigkeit
und doch im Fleisch erschienen.
Geheimnis, du bist kündlich groß,
der Herr macht seine Knechte los
und muss für diese dienen.

2) Denn über seiner Mutter Leib
war Gottes Geist gekommen,
und da umgab den Mann das Weib,
da hat Gott angenommen
die wahre menschliche Natur.
Allein, es ist die Menschheit nur
selbstständig in dem Sohne,
doch so, dass aller Gottheit Licht,
die Fülle, welcher nichts gebricht,
in ihm leibhaftig wohne.

3) Das Wort ward Fleisch, des Höchsten Kraft
wird schwach wie andre Kinder,
ihm fehlt kein Teil nach Eigenschaft,
nur war er nicht ein Sünder.
Der zwei Naturen Einigkeit
in der Person kann keine Zeit,
auch selbst der Tod nicht scheiden.
Gott ist ein Mensch, ein Mensch ist Gott,
Gott kam zur Welt, Gott duldet Spott,
ein Gott-Mensch musste leiden.

4) Die heilige Vereinigung,
die wir erstaunet sehen,
ist gar nicht durch Verwandelung,
- Auch nicht vermischt - geschehen,
doch macht das ungetrennte Band
noch ein Geheimnis mir bekannt,
das die Gemeinschaft weiset,
da man die mitgeteilte Kraft
und der Naturen Eigenschaft
am ganzen Christo preiset.

5) Im Fleische ward Gott offenbar,
das Leben ist erschienen,
er ist, eh Abraham noch war,
Gott sollt durch Blut versühnen.
Die Menschheit hat mit aller Pracht
auch göttliche Gewalt und Macht
im Himmel und auf Erden,
der zwei Naturen große Kraft
hat unzertrennt gewirkt und schafft,
dass wir versöhnet werden.

6) Dies alles ist geheimnisvoll,
Vernunft, gib dich gefangen,
mein schwaches Fleisch, die Erde, soll
in Jesu Herrlich prangen,
der nahm mein Fleisch und Blut an sich,
die Einigkeit vereinigt mich
mich dem Heile, das mich heilet.
Mein Freund ist mein, und ich bin sein,
in der Gemeinschaft ist gemein,
was er mir mitgeteilet.

7) Wohl an! Mein Glaube kann hierauf
ganz fest und sicher bauen,
mit Freuden end' ich meinen Lauf,
das Wunder dort zu schauen,
der Gott-Mensch, der für mich hinstarb,
Immanuel, der mich erwarb,
heißt Wundersam mit Namen,
mein Fleisch wird ihn erhöhet sehn:
ach, Gott, wie bald wird dies geschehn!
Ja, komm, Herr Jesu, Amen!

Text:
Melodie: Ein Kindelein so löbelich