Christliche Liederdatenbank    

Jesu, du mein liebstes Leben

1) Jesu, du mein liebstes Leben,
meiner Seelen Bräutigam,
der du dich vor mich gegeben
an des bittern Kreuzesstamm.
Jesu, meine Freud und Wonne,
all mein Hoffnung, Schatz und Teil,
mein Erlösung, Schmuck und Heil,
Hirt auf König, Licht und Sonne:
ach, wie soll ich würdiglich,
mein Herr Jesu, preisen dich?

2) O du allerschönstes Wesen,
o du Glanz der Herrlichkeit,
von dem Vater auserlesen
zum Erlöser in der Zeit:
ach ich weis, dass ich auf Erden,
der ich bin ein schnöder Knecht,
heilig, selig und gerecht
ohne dich kann nimmer werden.
Herr, ich bleib ein böser Christ,
wo dein Hand nicht mit mir ist.

3) Ei, so komm, du Trost der Heiden,
komm, mein Liebster, stärke mich.
Komm, erquicke mich mit Freuden,
komm und hilf mir gnädiglich.
Eile bald, mich zu erleuchten,
Gott, mein Herz ist schon bereit.
Komm, mit deiner Süßigkeit
Leib und Seel' mir zu befeuchten.
Komm, du klares Sonnenlicht,
dass ich mich verirre nicht.

4) Komm, mein Liebster, lass mich schauen,
wie du bist so wohl gestalt,
schöner als die schönste Frauen,
allzeit lieblich, nimmer alt.
Komm, du Aufentalt der Siechen,
komm, du lichter Gnadenschein,
komm, du lieblichs Blümelein,
lass mich deinen Balsam riechen.
Du mein Leben, komm heran,
dass ich dein genießen kann.

5) Ach wie wird dein freundlichs Blicken,
allerliebster Seelenschatz,
meinen Geist in mir erquicken
und ihn führen auf den Platz,
da er solche Lust empfindet,
die nicht zu vergleichen ist.
Deine Lieb', Herr Jesu Christ,
ist es, die mich gar entzündet,
die mein Herz zu Tag und Nacht
auch im Leiden freudig macht.

6) Schaff' in mir noch hier auf Erden,
dass ich wie ein Bäumlein fest
dir mög eingepflanzet werden.
Diesen Schatz halt ich für's best',
auch viel höher als Rubinen,
teurer als den güldnen Sand,
schöner als den Diamant,
die zur bloßen Hoffart dienen,
besser als der Perlen Schein,
wenn sie noch so köstlich sein.

7) O du Paradies der Freuden,
das mein Geist mit Schmerzen sucht,
o du starker Trost im Leiden,
o du frische Lebensfrucht!
O du himmelsüßer Bissen,
wie bekommst du mir so wohl!
Ja, mein liebster Schatz, der soll
mich in höchster Wollust küssen.
Gib mir deinen zarten Mund,
denn so wird mein Herz gesund.

8) Herr, ich bitte dich, erzeige,
dass du reden willst in mir
und die Welt ganz in mir schweige.
Treibe deinen Glanz herfür,
dass ich bald zu dir mich kehre
und dein Wort, der edle Schatz,
find in meinem Herzen Platz,
dass mich deine Wahrheit lehre,
dass ich sünd- und lasterfrei
dir, mein Gott, gefällig sei.

9) Lieblich sind dein' edle Hütten,
schön von Gnad und Himmelsgunst,
da du pflegest auszuschütten
deiner süßen Liebe Brunst.
meiner Seelen, Gott, verlanget,
dass sie fröhlich möge stehn
und mit klaren Augen sehn,
wie dein' hohe Wohnung pranget.
Leib und Seel erfreuen sich,
Herr, in dir ganz inniglich.

10) Wohl den Menschen, die da loben
deine Wohltat immerdar
und durch deinen Schutz von oben
sich beschirmen vor Gefahr,
die dich heißen ihre Stärke,
die ihr Leben in der Ruh'
und der Tugend bringen zu,
dass man rühmet ihre Werke.
Christen, die also getan,
treten frei die Himmelsbahn.

11) Dieses, Jesu, schafft dein Lieben,
Jesu, Gottes liebster Sohn,
das dich in die Welt getrieben
von des hohen Himmelsthron.
O wie tröstlich ist dein Leiden,
o wie heilig ist dein Wort,
das uns zeigt des Lebens Port,
da wir uns in Freuden weiden,
wo die große Fürstenschar
dir zu Dienst ist immerdar.

12) Machet weit die hohe Pforten,
Öffnet Tür und Tor der Welt,
wünschet Glück an allen Orten,
sehet, da kommt unser Held.
Sehet, er kommt einzuziehen,
als ein Ehrenkönig pflegt,
wenn er seinen Feind erlegt.
Alles Volk soll sich bemühen,
hoch zu preisen unsern Gott,
Gott, den großen Zebaoth.

13) Hoch gelobet, hoch geehret
sei des Herren teurer Nam'!
Herrlich ist sein Reich vermehret,
das aus Gnaden zu uns kam.
Er ist Gott, der uns gegeben
Seel' und Leib, auch Ehr und Gut,
der durch seiner Engel Hut
schützet unser Leib und Leben.
Danket ihm zu aller Frist,
weil der Herr so freundlich ist.

Text: (1641)
Melodie: (1642)