Christliche Liederdatenbank    

Komm, komm, mein Schöner, du Nazarener

1) Komm, komm, mein Schöner,
du Nazarener,
mit deinen Blicken,
die mich erquicken!
Wo hat sich deine Liebe hingesteckt,
dass deine Blitze
mit ihrer Hitze
nicht mehr bestrahlen
mich und bemalen?
Hat irgend deine Lieb sich ganz verdeckt?

2) Lass dich doch finden,
und überwinden,
du Lebens-Fürste,
die weil ich dürste
nach deinem süßen Kraft- und Liebes-Blut
hör wie ich ächze
und nach dir lechze,
mir ist so bange,
wenn du bleibst lange,
denn dein' Abwesenheit ist mir nicht gut.

3) Ach lass dich sehen,
und bald geschehen,
dass mein Gewissen
dich stets mag küssen,
und trunken ward von deiner Liebe Wein,
dass ich nicht merke
mehr tote Werke,
und nichts mehr bleibe
vom Sünden-Leibe,
dem Blut mach mich von allen Flecken rein.

4) So komm mein Herze,
du Liebeskerze,
lass noch auf Erden
mich dir gleich werden:
erwärme mich mit deinem teuren Blut.
Nimm meine Schwärze
und totes Herze
und bleib der Meine,
ich bin der Deine,
so machst du, meine Lieb, in mir das Böse gut.

5) Ich will mich setzen
und stets ergetzen
zu deinen Füßen,
lass doch genießen
dein süßes Manna deiner armen Magd.
Lass mich nichts hören,
als deine Lehren,
und nichts verlangen,
als zu umfangen
dich meinen Bräut'gam, wie du mir hast zugesagt.

6) O Allerschönster,
lass deine Fenster
doch immer offen,
dass ich kann hoffen,
in Lieb und Leide stets bei dir zu sein.
Lass meinen Glauben
durch Liebes-Trauben
vollkommen werden
noch hier auf Erden,
so bleib ich ewig dein, und du bleibst mein.

7) Mein Liebster, sage
auf meine Klage
mir Antwort wieder,
und setz dich nieder
in meine ganz in dich verliebte Seel'.
Wie kannst du's sparen
zu offenbaren
mir ganz dein Herze?
Dass meine Kerze
nicht dunkel brenn', gib meiner Lampe Öl.

8) Wie eine Klette
und eine Kette
lass mich anhangen
stets deinen Wangen.
Immanuel, ich lass dich nimmermehr!
Du musst mich segnen,
und auf mich regnen
viel Liebes-Tropfen,
und tief einpfropfen
mich in dein Herz zu deinem Preis und Ehr'.

Text:
Melodie: Unbekannt