Christliche Liederdatenbank    

Mariechen saß weinend im Garten

1) Mariechen saß weinend im Garten,
im Grase lag schlummernd ihr Kind.
Mit ihren goldblonden Locken
spielt säuselnd der Abendwind.
Sie war so müd und traurig,
so einsam, geisterbleich.
Die dunklen Wolken zogen
und Wellen schlug der Teich.

2) Der Geier steigt über die Berge,
die Möve zieht stolz einher.
So weht ein Wind von ferne,
schon fallen die Tropfen schwer.
Schwer von Mariens Wangen
eine heiße Träne rinnt:
sie hält in ihren Armen
ein kleines, schlummerndes Kind.

3) "Hier liegst du so ruhig von Sinnen,
Du armer, verlassener Wurm!
Du träumst von künftigen Sorgen,
die Bäume bewegt der Sturm.
Dein Vater hat dich verlassen,
dich und die Mutter dein;
drum sind wir arme Waisen
auf dieser Welt allein.

4) Dein Vater lebt herrlich, in Freuden;
Gott lass' es ihm wohl ergehn!
Er gedenkt nicht an uns beide.
will mich und dich nicht sehn.
Drum wollen wir uns beide
hier stürzen in die See;
dann bleiben wir verborgen
vor Kummer, Ach und Weh!"

5) Da öffnet das Kind die Augen,
blickt freundlich sie an und lacht;
Die Mutter, vor Freuden sie weinet,
drückt's an ihr Herz mit Macht.
"Nein, nein, wir wollen leben,
wir beide, du und ich!
Dem Vater sei's vergeben:
wie glücklich machst du mich!"

Text: (1832)
Melodie:

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