1) Mein Gott, ich kann gar nicht ergründen
was doch für große Herrlichkeit
ich soll bei dir im Himmel finden,
wenn nun verflossen meine Zeit,
mein Geist erstaunt vor solchem Licht,
das mir dein heilig' Wort verspricht.
2) Denn allda soll ich Jesum sehen,
den beten alle Engel an,
ich soll zu seiner Rechten stehen,
mit großer Klarheit angetan.
O Freud! Ist das nicht Gottes Lamm,
mein Licht, mein Schatz, mein Bräutigam?
3) Ich soll mit denen Seraphinen,
wo stets der Engel Harfe klingt,
vor deinem hohen Throne dienen,
wo man beständig heilig singt.
Ja, ich soll in des Vaters Reich,
den reinen Geistern werden gleich.
4) Ich soll die Auserwählten schauen,
in ihrer schönen Himmels-Tracht,
die Jesus in den Sternen-Auen
hat selig durch sein Blut gemacht.
Bei denen soll ich ewig sein,
begnadiget, gerecht und rein.
5) Ich soll in lauter Himmels-Freuden,
am Ort, der glänzet wie Saphir,
wo das Lamm wird die Frommen weiden,
erquickt verbleiben für und für,
wo mir die größte Himmels-Lust
in süßer Ruhe ist bewusst.
6) Mein Ohr kann sich nicht satt da hören,
mein Auge sieht sich auch nicht satt,
weil es viel bei der Engel-Chören
zu sehen und zu hören hat.
Mein Geist wird inniglich entzückt,
wenn er's von ferne nur erblickt.
7) Schaut Kronen, Zepter und dergleichen,
samt Edelsteinen, Gold und Geld,
wie können die den Wert erreichen,
den Gott und Himmel in sich hält,
was sind die Schätze dieser Zeit,
o, gegen solche Herrlichkeit?
8) Mein liebster Jesu, weil ich lebe
bist du und auch der Himmel mein,
danach ich stets im Glauben strebe,
dass ich mög allda bei dir sein,
ach, mach durch deine Wunden mir
dann selbsten auf die Himmels-Tür.
