Christliche Liederdatenbank    

Mein Gott, wie sind die Stunden

1) Mein Gott, wie sind die Stunden
des Tages doch verschwunden,
wie bald vergeht der Tag,
wie gar nichts sind die Zeiten,
darin wir müssen streiten,
mit Sorgen, Mühe, Not und Plag.

2) Noch wollen wir verzagen,
wenn Kummer, Kreuz und Plagen,
wenn Müh' und Arbeit drückt,
da doch nach kurzen Tagen,
nach wenig Jammerklagen,
uns Friede, Ruh' und Lust erquickt.

3) Jetzt ist's zwar Abend worden,
da sich mit Raub und Morden
der Höllendrache schickt,
doch sind's auch solche Zeiten,
die uns die Ruh' bereiten,
die Ruh', die unsern Leib erquickt.

4) So wird's bei diesem Leben
auch einen Abend geben,
da man wird schlafen gehn,
jedoch zur Wonn' und Freude,
befreit von allem Leide,
zum Himmel wieder auferstehn.

5) Wen Hitz und Last gedrücket,
freut sich, wenn er erblicket
die Dunkelheit der Nacht,
da denkt er sich zu laben,
wenn ihn der Schlaf wird haben
als wie ein Todesbild gemacht.

6) So soll'n wir alle denken,
wenn uns die Sorgen kränken,
es geh dem Ende zu,
da wir für die Beschwerden,
die uns gedrückt auf Erden,
erblicken soll'n die Himmelsruh'.

7) Mein Gott, wenn meine Tage
versalzet Not und Plage,
wenn Angst und Kummer drückt,
so hilf, dass ich bedenke,
dass sich schon alles lenke
dahin, wo süße Ruh' erquickt.

8) Indes gib Kraft und Stärke,
und fördre meine Werke
zu deines Namens Ehr',
mit Hoffnung, Glaube, Liebe
und deines Geistes Triebe,
mein armes Herz und Geist verehr'.

9) Hilf, dass durch alle Zeiten,
angst und Beschwerlichkeiten,
ich möge fröhlich gehn,
im Schlafen und im Wachen,
und sonst bei allen Sachen
lass mich in deiner Gnade stehn.

10) Gebiete Trutz den Feinden
und mache mir zu Freunden
die Frommen in der Welt,
lass mich in Demut leben,
und meinen Geist aufgeben
in Friede, wenn es dir gefällt.

(a) der Drache wird als Symbol des Teufels verwendet

Text:
Melodie: Unbekannt