Mein Jesus kommt, entweicht, ihr meine Feinde

1) Mein Jesus kommt, entweicht, ihr meine Feinde!
Wie? Dass ihr euch noch in mir regt?
Ich traue ihm als meinem besten Freude,
der schon eur' ganzes Heer erlegt.
Die Sünde kann mich nicht mehr schrecken,
sie ist getilgt, des Treibers Stecken
zerbrochen, ich vom Tode befreit.
O Seligkeit!

2) Mein Jesus kommt. Will mich mein Herz verdammen?
Spricht er mir Friedensworte zu.
Er löscht mit Blut die heißen Flammen,
und schaffet meiner Seelenruh.
er ist's, der meinen Geist erquicket
und mir das Siegel aufgedrücket:
dass ich sein Kind und Erbe sei,
o große Treu!

3) Mein Jesus kommt, er kennet meine Schmerzen,
mein Leiden ist ihm wohl bekannt.
Er fühlt es selbst in seinem frommen Herzen,
und wischet mir selbst eigner Hand,
nach meinem Wünschen und Verlangen
den Angstschweiß mir von meinen Wangen.
Er ist mein Arzt, mein Cordial
in Not und Qual.

4) Mein Jesus kommt, und zählet meine Tränen,
ach ja, er hat sie aufgefasst.
Er merkt mein Flehn, er hört mein ängstlichs Sehnen,
und trägt die auferlegte Last.
Die blasse Todesfurcht verschwindet,
wenn man in ihm das Leben findet.
Er hebt und trägt mich aus der Zeit
zur Ewigkeit.

5) Mein Jesus kommt, sein Heil ist mir erschienen,
ich habe schon sein Bild gesehn.
Er schmücket mich mit schönen Blutrubinen
und so kann ich vor ihm bestehn.
Er zieret mich mit weißer Seide
und sein Verdienst ist mein Geschmeide,
darin er mich ihm selbst vertraut
als seine Braut.

6) Mein Jesus kommt, sein Name sei erhoben,
es reise ihn des Himmels Heer!
Mein holdes Lamm! Ich will dich ewig loben,
nur bloß dein Ruhm ist mein Begehr.
Komm, Jesu, komm, ruft deine Fromme,
wo bleibest du? Mein Jesu, komme!
Doch still, er spricht: Ich bin dir nah!
Nun ist er da!