Christliche Liederdatenbank    

Nie kann ich meines Gottes Wege

1) Nie kann ich meines Gottes Wege
mit meinen Blicken übersehn.
Noch, wenn ich alles überlege,
was er beschließt, ihn ganz verstehn.
Er offenbart sich mir als Gott
und bleibt ein unerforschter Gott.

2) Ich kann genug von ihm erkennen,
ihn zu bewundern und für ihn
in frommer Liebe zu entbrennen,
ihn jedem Glücke vorzuziehn.
Genug von ihm, mich ihm allein,
mich seinem Dienste gern zu weih'n.

3) Er wählt, - was brauch ich mehr zu wissen -
nichts Böses, tut vergebens nichts!
Selbst in des Lebens Finsternissen
bedarf ich keines hellern Lichts.
Denn, was er werden lässt, ist ja
zum Besten euch, ihr Frommen, da.

4) Es ist ja, - glaubt ihm - alles euer,
die Welt, das Leben und der Tod.
Er führt durch Ströme, führt durch Feuer,
nichts kann euch schaden, wie's auch droht.
Der Fels vergeh und selbst die Welt,
was schadet's uns, wenn er uns hält?

5) Der Wolken Sturm, des Meers Getümmel
braust oder ruht, wie er's beschließt.
Er, welcher höher als die Himmel
und tiefer als der Abgrund, ist.
Wenn in dem Sturm auch alles bebt,
und dennoch fröhlich wird, was lebt!

6) Was brauch ich alles zu ergründen,
was er beschlossen hat und macht?
Genug ich kann den Vater finden
im Sonnenglanz und in der Nacht.
Was er für seine Kinder tut
ist alles recht, ist alles gut!

7) Kenn ich den Weg des Lichts, des Regens,
des Blitzes und der Donner Gang?
Kenn ich die Quellen alles Segens?
Versteh' ich's, wie das Meer entsprang?
Sah ich's, wie er die Berge wog
und seiner Erde Richtschnur zog?

8) Wer kann, wie er, die Welten gründen,
bestimmen ihrer Sonnen Stand,
der Sterne Heer zusammenbinden
und lösen seiner Sterne Band?
Der Herr! Und ich, ich sollt ihn kühn
auf Erden meistern wollen? Ihn?

9) Wer trägt die Himmel, die nicht wanken?
Wer hält uns, dass wir nicht vergehn?
Wer gibt verständige Gedanken
und Weisheit, Weise zu verstehn?
Er, der sie schuf, er selbst beschließt
nur, was uns gut und selig ist.

10) Anbeten will ich, danken, hassen
und meiden, was er mir verbeut.
gehorsam sein, ihm überlassen
mein Glück der Zeit und Ewigkeit!
Er führe mich! Er führt gewiss
zum Lichte aus der Finsternis!

Text:
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten