Nun rüste dich, o Christenheit

1) Nun rüste dich, o Christenheit,
Christus steht vor der Tür.
Was er der Welt einst prophezeit,
das geht nun alls herfür.
Gleich wie das ungestüme Meer
mit Wellen sich bewegt,
so tobt die Welt im Trotze sehr,
von Trug und Wahn erregt.

2) Es sehnt sich auch die Kreatur
im Dienst der Eitelkeit
und ängstet sich stets für und für,
wollt gerne sein befreit.
O König Himmels und der Erd,
richt auf dein ewigs Reich,
nimm schier zu dir dein kleine Herd,
dass sie dir werde gleich.

3) Dieweil nun alls vorhanden ist,
was Christus hat verkündt,
und sein Gericht zu dieser Frist
sich naht wider die Sünd,
lasst uns gehorchen seiner Stimm,
stets wachen im Gebet,
dass uns nicht überfall sein Grimm
an so fährlicher Stätt.

4) Ob er gleich etwas kommen lässt
auf seine kleine Schar,
so gschiehts doch alles ihr zum Best’,
wie er bezeuget klar.
Denn Christus steht ihr allzeit bei
in diesem Jammertal,
auf dass sie mög bestehen frei
vor schädlichem Unfall.

5) Drum rufen wir mit Zuversicht
und bitten alle gleich,
daran wir gänzlich zweifeln nicht,
er hörs im Himmelreich:
Mach Fried, o Herr, und still das Meer,
darauf dein Schifflein steht
– denn drin ist deiner Kirchen schwer –
dass es nicht untergeht.