Christliche Liederdatenbank    

O helles Wort, wie selig ist ein Mensch

1) O helles Wort,
wie selig ist ein Mensch, der auf dich achtet
als auf ein Licht am dunklen Ort,
es Tag und Nacht mit Lust am Herrn betrachtet!
Der schaut den Morgenstern, der Jesus heißt.
Sein Licht vertreibt die Nacht der Sünden.
Da können wir das brennend Vaterherze finden,
wenn es uns zu der Sonne selber weist.

2) O Lebenswort!
Ich weiß: In dir ist lauter Kraft und Leben,
zu heilen uns von Satans Mord.
Ob diesen Wassern pflegt der Geist zu schweben
und tränkt, wo einen Heiland sucht das durstge Herz.
Sollt ihm in Christo nicht ein voll' Genügen werden,
auch jetzt, da es noch klagt auf dieser toten Erden?
Denn Gott, die Liebe, treibt ja keinen Scherz!

3) O sichres Wort!
Du bist der rechte Anker unsrer Seelen.
Der kommt durch dich in sichern Port,
der dich zum Freund und Kompass mag erwählen,
wenn alles in der Welt wie leichter Sand,
darauf das arme Herz mit Furcht und Schrecken bauet,
nicht ohne Schaden sich dem schlechten Grund vertrauet,
weil es nichts für sich hat, als schwachen Tand.

4) O ernstlich' Wort,
das Furcht vor Gott und Liebe zu ihm wecket,
hingegen schwertgleich uns durchbohrt,
dass man mit Adam sich im Busch verstecket,
wo Ungehorsam sich und Fleisch und freier Will
durch kurze Lust verkauft um Reu' und bös' Gewissen
und dann mit Sorg' und Angst im heißen Tiegel büßen.
Nur dies Wort machet das Gewissen still.

5) Verachtet' Wort,
der Heuchler Zeitvertreib, der Spötter Lachen,
dadurch der Satan selbst rumort! -
wer, als ein Widerchrist, befördert seine Sachen
und will, als Widerchrist, den höchsten Thron,
bei seiner Finsternis, bis in die Herzen setzen,
und Herrscht bei Herr und Volk mit höllischen Gesetzen?
O teures Wort! Ist dieses wohl dein Lohn?

6) Bewährtes Wort!
Du machst uns Lust zu dir durch tausend Proben,
die bei uns währen fort und fort.
Die zeugen mächtiglich von deiner Macht von oben.
Ein solcher Honigseim und teures Gold
kann reich in Gott und einen süßen Himmel machen,
dass, wer es hat, wohl kann die ganze Welt verlachen, -
wer nur aus Gott, ist dir gewisslich hold!

7) O pünktlich' Wort,
das lehrt genau vor Gottes Augen wandeln!
Wir mögen sein hier oder dort,
so mahnst du, dass wir klug und treulich handeln.
Ein wildes Tier und ungezogen Kind
kann zwar so strenge Zucht und Schranken nimmer leiden
und sucht beständig nur den Kampf mit sich zu meiden,
bleibt aber auch dabei in seiner Sünd'.

8) Verborg'nes Wort,
schmucklose Schal', drin Gottes-Perlen stecken,
die oftmals scheinet wie verdorrt,
wenn Fleisch und Blut sie suchet zu beflecken!
Doch kennt der Glaub' den teuren Kern, -
die inn're Kraft, die doch allein kann Seelen laben,
so lang als Pilger sie hier zu wallen haben,
und ist vergnügt, wenn aufgeht dieser Stern.

9) O kräftig' Wort,
das auch im Leiden Kraft und Stärke schenket,
und ist ein fester Schirm und Hort,
wenn alles scheinbar sich zum Ärgsten lenket!
Wie freut sich doch ein wahrer Christ,
der weiß in Gott, dass, wenn auch mitten in dem Sterben
von aller Welt nicht Rat noch Hilfe zu erwerben,
dies Wort sein Trost in Tod und Leben ist!

Text:
Melodie: Unbekannt