Christliche Liederdatenbank    

O Wunder, es kommet aus göttlichem Stamme

1) O Wunder, es kommet aus göttlichem Stamme
ein König und suchet ein menschliches Weib,
Herr Zebaoth heißet sein prächtiger Name,
der ist es, der annimmt ein' irdischen Leib
und kommet zu werden,
zu leiden, zu sterben,
damit er das Ja
der Seelen verdiene
und selber erschiene,
deshalben ist nun auch der Bräutigam da.

2) Herr Jesu, wer darf sich doch wider dich setzen,
wenn du dich so herzlich mit jemand verbindst,
wir sollen uns billig darüber ergetzen,
so lang du noch selbsten dich bei uns befindst.
Du wollest uns stärken
recht darauf zu merken,
sonst folget das Weh
und wir werden trauern
mit Herzensbedauern,
wenn du, Herr, entweichest, du Segen der Eh!

3) Erfülle dies Zeichen und dessen Bedeuten,
denn dieses Geheimnis ist würdig und groß.
Wie viele sind, leider, noch unter Ehleuten,
vom geistlichen Leben ganz ledig und los!
Weil sie sich in Sünden
noch heimlich verbinden.
Man siehet die Tat,
sie treten zusammen
in sündlichen Flammen
und fragen dich leider sehr wenig um Rat.

4) Du siehest, was sei dem Fall Adams geschiehet,
da wird man vor Hilfe einander zur Last,
wo man dir die Liebe des Herzens entziehet,
die du dir doch selber geforderet hast.
Ach, lehr' uns betrachten,
was wenig' Leut' achten.
Wie Eva muss dort
auf ihre Untreue
mit Schaden und Reue
samt ihrem Mann gar aus dem Paradies fort.

5) Nun musst du die Gnade selbst wieder darreichen,
sonst käme man nicht mehr in Himmel hinein,
sonst will sich das Eh-Volk zum Bösen vergleichen
und laufen sie endlich in höllische Pein.
Geliebter, so wehre
zu deines Reichs Ehre,
ach, stehe uns bei,
damit wir dich lieben
mit brünstigen Trieben,
und reiße die Bande der Sünden entzwei!

6) Verbinde die Herzen der ehlichen Christen
und mach sie voll Glauben und Liebe und rein!
Entferne den Hader, das Streiten und Zwisten,
und lasse ihr Wesen geheiliget sein!
Das himmlische Lieben
beständig zu üben,
so werden zugleich
die Pflanzen und Kinder
deshalben nicht minder
empfangen den Segen und himmlisches Reich.

7) Gib, dass sie ihr Beten und Seufzen verdoppeln
und ringen und kämpfen mit Fleisch und mit Blut.
Und trachten nicht weiter nach irdischen Stoppeln
und suchen viel stärker das ewige Gut,
das niemand gereuet
und göttlich erfreuet.
Die Trübsal so auch
demselben begegnet,
werd ihnen gesegnet
zur neuen Geburt und gutem Gebrauch.

8) Gib, dass sie mit Worten und Werken bescheinen,
sie stehen, o Jesu, mit dir in dem Bund
als Glieder des Leibes von deinen Gebeinen
und machen die Früchte der Gnaden recht kund.
Mit ernstlichen Ringen
in Beten und Singen,
so wird die Gestalt
der geistlichen Sara,
der bitteren Mara
und anderer mehr auch an ihnen gemalt.

9) Du willst dich ja selber dem Sünder verloben
in Ewigkeit, Wahrheit, in Gnad' und Gericht.
So schenk uns die Siegel und Pfänder von oben,
dann fehlt uns an Wein und an Freuden-Öl nicht.
Zu göttlichen Sachen
hilf beten und wachen,
verleihe das Kleid,
dass wir uns bei Zeiten
zur Hochzeit bereiten,
und also entrissen dem ewigen Leid.

Text:
Melodie: Unbekannt