Sei freudig, arme Christenheit

1) Sei freudig, arme Christenheit,
in Nöten nicht verzage.
Bald kommt der Tag der Herrlichkeit,
das Ende aller Plage,
da Christus dich, die liebe Braut,
mit der Er ewig sich vertraut,
wird führen aus dem Leiden
zur langgewünschten Freuden.

2) Er selbst, der wahre Gottessohn,
wird dich mit Freundschaft grüßen.
Auch schmücken mit der Ehrenkron'
aus reiner Liebe küssen.
Und weil Er dich zu seinem Gut
erkaufet hat mit seinem Blut,
wird Er dich Herrlich zieren
und so zum Vater führen.

3) Des Vaters heiligs Angesicht
du ewig wirst anblicken
und in dem allerschönsten Licht
dein Herz und Sinn erquicken.
All' heilge liebe Engelein
auch werden auf der Hochzeit sein,
die dir in diesem Leben
oft haben Schutz gegeben.

4) Gott alles wird in allem sein,
alsdann wird recht erklingen
der Lobgesang der Engelein,
und du wirst auch mit singen
des Herren Lob in Ewigkeit.
Also wird in der Seligkeit
die wahre Freud angehen,
die kein Mensch kann verstehen.

5) So groß wird die Ergötzung sein
nach dieser Zeiten Leiden.
Drum lass dich ja kein Kreuz noch Pein
von diesem Bräutgam scheiden.
Doch komme bald, Herr, ruft die Braut
und hilf mir, die ich dir vertraut,
dass ich hier standhaft leide
und dort genieß der Freude.