Christliche Liederdatenbank    

So beut der Fels, um den die Fluten brausen

1) So biet' der Fels, um den die Fluten brausen,
um dessen Haupt die Stürme tobend sausen,
dem Sturm, den Ungewittern Hohn.
So bietest du, wenn frecher Frevler Rotten
den Untergang dir drohn, und deiner spotten
den Feinden Trotz, Religion.

2) Dein festes göttlich heiliges Gebäude,
bewohnt von Tugend, Heiligkeit und Freude,
ward nicht gebauet auf den Sand.
Gegründet ward es von dem höchsten Wesen,
das Menschen für die Ewigkeit erlesen,
gehalten von der Allmacht Hand.

3) Es werden Welten in ihr Nichts vergehen,
nicht mehr wird sich um ihre Pole drehen
die Erde, einst ein Raub der Zeit.
Nur deine felsenfesten Stützen
wird Gott, der Welten Herr, beschützen,
von Ewigkeit zu Ewigkeit.

4) Du würzest, Himmlische, des Lebens Freuden,
du linderst durch Geduld des Pilgers Leiden
im Kampfe richtest du ihn auf.
Erteilest ihm zur Pflicht erhöhte Kräfte,
begleitest ihn zum Kreise der Geschäfte
und endest Herrlich ihren Lauf.

5) Wenn in der Drangsal Hitze Frevler beben,
kann dein Verehrer froh das Haupt erheben.
Ihn stärkt der Herr, der Welten Gott. -
du bist's, die ihn den Vater lehret kennen,
und Jesum seinen Herrn im Geiste nennen,
den Sieger über Höll' und Tod.

6) Wenn bei des nahen Todes letzten Streichen
die Welt, und mit ihr alle Tröster weichen,
dann stärkst du deinen Freund mit Macht.
Entfernst von ihm der Gräber Furcht und Grauen,
stärkst seinen Geist in eine Welt zu schauen,
wo die gereifte Saat ihm lacht.

7) O Himmlische, dass deine lautre Quelle
durch alle Adern flösse klar und helle,
nie, nie getrübt durch falschen Wahn!
O, dass dein Geist der Menschen Herz belebte,
in Worten und in edlen Taten webte,
wie selig wär des Lebens Bahn! -

8) Nur leerer Dünkel wagt's sich zu verdrängen,
dich in des Aberglaubens Joch zu zwängen,
dich, uns zur Trösterin gesandt.
Baut Scheiterhaufen für die irrenden Brüder,
singt, Gott zu Ehren, bei den Flammen Lieder,
und trennt der Bruderliebe Band.

9) Dort treibt zu dir der Leichtsinn freche Rotten,
die deines Lebens Quell, wie dich, verspotten,
wie? fragen sie: Ist auch ein Gott? -
sie hören ihn im Sturm, in Ungewittern,
vernehmen seine Stimm' in sich, - sie zittern,
und treiben mit der Gottheit Spott.

10) Sie sprechen kühn: 'der armen Christen Glaube
ist eitler Wahn. - der Mensch gebaut aus Staube,
ist gleich dem Vieh, ein Raub der Zeit.
Vom blinden Schicksal, das die welten führet,
wird auch der Menschen Glück und Leid regieret.
Ein Märchen ist Unsterblichkeit.'

11) Doch wie der Fels, um den die Fluten brausen,
um dessen Haupt die Stürme tosend sausen,
beut Sturm und Ungewittern Hohn.
So bietest du, wenn frecher Frevler Rotten,
den Untergang dir drohn, und deiner spotten,
den Feinden Trotz, Religion.

Text:
Melodie: Unbekannt