Christliche Liederdatenbank    

So ist nun abermals ein Lebenstag verflossen

1) So ist nun abermals ein Lebenstag verflossen
und ich rück unvermerkt dem Ziele näher zu.
Die große Liebesmacht, die sich in mich ergossen,
führt mich durch dick und dünn zu jener süßen Ruh'.
Gott lob! Der Sohn hat mich versöhnet,
er ist's, der mich mit Frieden krönet,
drum geht mein Lauf durch diese Zeit
zur mir erworbnen Herrlichkeit.

2) Findt sich gleich öfters was, das mich zur Erden beuget,
so kenn ich doch den Mann, der sich zu Tod geliebt,
und mir des Vaters Herz vollkommen zugeneiget,
ja alles treulich merkt, was meinen Geist betrübt.
Dem darf ich kindlich alles sagen,
der stört der Feinde stolzes Plagen,
und stärket mich mit solcher Kraft,
die in mir neues Leben schafft.

3) So werf ich mich denn jetzt auf's neu zu seinen Füßen,
und greif ohn' alle Scheu die reichen Güter an,
die aus des Vaters Herz durchs Blut des Sohnes fließen,
mit denen ich den Feind mit Macht besiegen kann.
Da hab ich Gnad' und Heil erlanget,
worin mein Glaube also pranget,
dass selbst der Feinde gift'ger Guss
mich immer heller machen muss.

4) Mein Lamm! du kennest mich, ich schwing durch deine Wunden,
mich über Sünd' und Tod und alle Teufel hin.
So eil ich unverrückt mit meinen Lebensstunden
zu meiner Heimat zu, als Braut und Königin.
Da darf sich nichts in Wege legen,
mit dir kann ich's gar bald bewegen,
ja stoß, was mir will schädlich sein,
in das Vergebungsmeer hinein.

5) O Herr, so läuft gewiss zur rechter Zeit und Stunde
mein Schifflein in den längst erwünschten Hafen ein.
Ich komm, mein Bräutigam, nach dem beschwornen Bunde
zum frohem Hochzeitstag, o möchte dessen Schein
die alte Liebe schon erneuern
und mich zum Loben stets anfeuern!
Doch weil du mir das Haus bereit',
schweb ich schon in der Ewigkeit.

Text:
Melodie: Mein holder Freund ist mein