Christliche Liederdatenbank    

Unter allen großen Gütern, die uns Christus

1) Unter allen großen Gütern,
die uns Christus zugeteilt,
ist die Lieb' in den Gemütern
wie ein Balsam, der sie heilt,
wie ein Stern, der Herrlich blinket,
wie ein Kleinod, dessen Preis
niemand zu benennen weiß.
Wie die Schönheit, die uns winket,
und die Lust, die jedermann
zwingen und vergnügen kann.

2) Liebe kann uns alles geben,
was auf ewig nützt und ziert,
und zum höchsten Stand erheben,
der die Seelen aufwärts führt.
Menschen- oder Engelszungen,
wo sich keine Liebe findt,
wie beherzt sie angedrungen,
sind ein flüchtiger Gesang,
sind ein Erz- und Schellenklang.

3) Was ich von der Weisheit höre,
der Erkenntnis tiefer Blick,
die geheimnisvolle Lehre
und des Glaubens Meisterstück,
die der Berge Grund versetzet,
was sich sonst in uns verklärt:
das verlieret seinen Wert,
alles wird für nichts geschätzet,
wenn sich nicht dabei der Geist,
der die Liebe wirkt, erweist.

4) Hätt' ich alle meine Habe
mild den Armen zugewandt,
opfert' ich mich selbst dem Grabe,
scheut ich nicht der Flammen Brand,
gäb ich meinen Leib auf Erden
ihnen zu verzehren hin
und behielte meinen Sinn:
würd ich doch nicht besser werden,
bis mich wahre Lieb' erfüllt.
Die aus Gottes Herzen quillt.

5) Glaubenssieg und Hoffnungsblüte
stärken uns in dieser Welt,
bis das irdische Gebiete
und der Schöpfungsbau zerfällt.
Nur der Liebe weite Grenzen
strecken sich in Ewigkeit.
Alle, welche sie bekleidt,
werden unaufhörlich glänzen.
Glaub' und Hoffnung bleiben hier,
liebe währet für und für.

6) O du Geist der reinen Liebe,
der von Gott du gehest aus,
lass mich spüren deine Triebe,
komm in meines Herzens Haus!
Alles, was sich selbst nur suchet,
es nicht gut mit andern meint,
sei es Feinde oder Freund':
lass mich halten als verfluchet.
Lenke meinen ganzen Sinn,
Geist der Lieb', zur Liebe hin.

Text:
Melodie: Sollt ich meinem Gott nicht singen