1) Wer misst und zählt der Wesen Reihn,
die deiner sich, o Schöpfer, freun,
zu dir hinauf, o Vater, sehn,
zu dir aus allen Welten flehn?
2) Unzählbar ist der Seelen Schar,
die einst an Staub gefesselt war,
und die, schon selig, unsre Welt
nicht mehr in ihren Schranken hält.
3) Unzählbar ist der Seelen Schar,
die unbegreiflich wunderbar
du noch zur Erde senden wirst,
und durch den Tod zum Leben führst.
4) Dem Tropfen gleich im Ozean
verschwindet - betet tiefer an! -
der Menschenseelen Schar im Heer
erschaffner Geister, Ewiger!
5) Auf diesem Erdball nicht allein
sind Wesen, die sich deiner freun,
hinauf zu dir, als Vater sehn,
dir jauchzen, betend dich erhöhn.
6) Ein ungezähltes Geisterheer
riefst du, du Allbeseliger,
ins Leben! Unermesslich groß
ist, Gottes Reich, ist grenzenlos!
7) Vielleicht, wenn sich dereinst mein Geist
auch seinen Fesseln nun entreißt,
dräng' ich in eure selgen Reihn
mich, Mitanbeter Gottes, ein.
8) Vielleicht vernimmt mein schärfres Ohr
das höhre Lied in eurem Chor,
und meine Seele strebt und ringt
euch nach, wenn sie dem Vater singt.
9) Dem Vater, dessen Almachtsruf
auch sie mit euch verschwistert schuf
nur meiner Hütte hier ein Grab,
Unsterblichkeit dem Geiste gab.
