Christliche Liederdatenbank    

Wie Herrlich sitzest du dort oben

1) Wie Herrlich sitzest du dort oben
auf deinem Throne, Jesu Christ!
Wo du, hoch über Feindes-Toben,
ein Priester und ein König bist!
Unzählbar, wie der Sand am Meere,
stehn Myriaden Engel da
und bringen dir durch alle Chöre
ein feierndes Halleluja!

2) Da stehn mit ihnen Gottes Kinder,
versöhnt durch deinen Todesgang,
und Sieger, weil ein Überwinder
für sie hinauf gen Himmel drang.
Da wölbt sich ein smaragd'ner Bogen
zum Gnadenzeichen um den Thron,
dass Zorn und Tod hinab gezogen,
dass Gott uns liebt in seinem Sohn.

3) Du schauest hin durch alle Sonnen,
allmächtig mit dem Herrscherblick,
und sieh, es strahlen heil'ge Wonnen
aus allen Weiten dir zurück.
Denn Seligkeit ist's, dir zu dienen,
ein Bürger deines Reichs zu sein.
Seit du als Lamm im Thron erschienen,
sind aller Himmel Himmel dein.

4) Auf diese Welt, wo du gelegen
erwürgt im stillen Felsengrab,
da schaust du mit dem treusten Segen,
mit zärtlichstem Gefühl herab.
Hier brachtest du ein Volk zusammen,
als Herzog auf der Kreuzesbahn
und fachest deine Liebesflammen
mit göttlicher Erbarmung an.

5) Weitum zerstreuet in Gemeinden
wallt noch dein Herdlein durch die Welt,
noch baut der Glaube deinen Freunden
mit Abraham ein Wanderzelt.
Doch überblickst du, was dir lebet,
was himmlisch ist, mit einem Mal
und deines Geistes Odem wehet
fortschaffend durch das Gnadental.

6) Noch liegt die Macht auf Nationen,
sie wissen nicht von deinem Heil,
noch fehlen viele Millionen
zu deines Erbes vollem Teil.
Was ist's? - mit schwachen Augen sehen
wir große Nacht und wenig Tag,
indes dein Arm in jenen Höhen
schon tausend Sonnen rüsten mag!

7) Was hier beginnt, ist dort vollendet
vor deinem Auge, rein und klar
siehst du die Völker schon gewendet
zu deinem himmlischen Altar,
siehst schon den Bundestempel offen,
daran wir hier in Armut baun,
siehst schon, indes wir säend hoffen,
die volle Ernt' auf Gottes Au'n.

8) O du, vor dessen Feuerblicken
der Himmel und die Erde flieht,
bedarfst du, Herr, ein Schwert zu zücken,
dir zu erkämpfen dein Gebiet? -
du Lebensquell der Kreaturen!
Welch ein Geringes ist es dir,
zu schmücken abgestorbne Fluren
mit ew'gen Lebens Frühlingszier!

9) Welch ein Geringes, Bahn zu brechen,
wo jetzt ein ungehob'ner Bann!
Zu schaffen, dass an Lebensbächen
das Heer der Wüste trinken kann!
Zu walten, dass den Kampf der Erde
noch heut ein Siegestag bescheint,
dass triumphierend eine Herde
um einen Hirten sich vereint.

10) Gestorben scheinest du den Sündern,
die taumelnd zum Verderben ziehn.
Lebendig bist du deinen Kindern,
die unter deine Flügel fliehn.
Triumph des Lebens ist's: Dir leben
und deines Lebens Zeuge sein, -
o du, der Wollen uns gegeben,
lass das Vollbringen auch gedeihn!

11) Halt uns an deine Hand und gründe
uns fest hinein in dich und tief,
dass unser Mund und Herz verkünde,
wir seien dein lebend'ger Brief,
geschrieben an der Heiden Fülle,
des Geistes und der Liebe voll:
'Dass jeder Sünder ohne Hülle,
Herr, deine Klarheit schauen soll!'

Text:
Melodie: Wie groß ist des Allmächtgen Güte