Christliche Liederdatenbank    

Wo gehst du, liebster Jesu, hin

1) Wo gehst du, liebster Jesu, hin,
ich frage mit Verlangen,
weil zu dir steht mein Herz und Sinn
hab ich mich unterfangen,
wiewohl ich Staub und Asche bin
zu fragen, dass im Sterben
dein Hingang bleibe mein Gewinn
und ich von den Verderben
mög ewig sein befreiet.

2) Bekümmert sich die böse Welt
und fragt nach eitlen Sachen
nach Reichtum, Hochmut, Gold und Geld,
das nicht kann selig machen.
So will ich stets nach Gottes Reich
in meinem Leben trachten
und mich der Welt nicht stellen gleich,
besondern das hoch achten,
was mich kann selig machen.

3) Ich weiß, dass du gegangen bist
den Ort mir zu bereiten,
den ich im Geist, Herr Jesu Christ,
im Glauben seh von weiten.
Ja, dass du mir den Heil'gen Geist
zum Tröster möchtest senden.
Ach, gib mir, was dein Wort verheißt,
so soll mein Herz sich wenden
zu deinem Geist der Gnaden.

4) Es soll mein Herz nicht traurig sein,
weil du bist hingegangen,
weil ich dadurch des Geistes Schein
im Herzen werd' empfangen,
muss ich gleich mit zum Kreuze gehn,
so werd' ich Beistand haben
und deine große Wunder sehn
an deines Geistes Gaben,
die mich im Kreuz erquicken.

5) Es ist mir gut, denn wenn du nicht
zum Vater wirst hingehen,
so werd ich nicht des Geistes Licht
zu meinem Troste sehen.
Drum geh, o liebster Jesu, geh
und sende mir von oben
den Geist, wonach ich sehnlich fleh.
Mein Herz ist schon erhoben,
den Tröster zu umfangen.

6) Ach, lass ihn, wenn er kommt zu mir
in mir die Welt bestrafen,
die Sünd' und Sündenlust-Begier
und mich von Sünden-Schlafen
erwecken, dass ich auferstehn
und zu dem Geistesleben
mit allen Frommen mög eingehn
und mich dahin bestreben,
dass ich die Sünde meide.

7) Ja, lass ihn strafen meine Sünd',
wenn ich nicht tätig gläube,
dass ich's in wahrer Reu empfind
und in dem Glauben bleibe,
der dich umfasst und nicht verlässt,
ja, mein Herr Jesu, stärke
mein Herz, dass ich dich halte fest
und fliehe Satans-Werke
durch deinen Geist im Glauben.

8) Und wenn mein Glaube falscher Art
und sich in meinem Leben
Gerechtigkeit sich offenbart,
die nicht von dir gegeben
aus Gnaden, so lass mich dein Geist
bestrafen, dass ich suche
Gerechtigkeit, die er anpreist
und eigene verfluche,
die nicht kann selig machen.

9) Und weil der Fürste dieser Welt
nun ist gerichtet worden,
so lass mich treten wie ein Held
in deinen Ritterorden
und kämpfen, dass ich in dem Krieg
nicht müde möge werden.
Geschieht's, so straf mich, dass der Sieg
im Glaubenskampf auf Erden
erhalte möge werden.

10) Herr Jesu, lass mich allermeist
in alle Wahrheit leiten.
Dein Heiliger und guter Geist
und stets mein Herz bereiten,
dass deine liebliche Gestalt,
darinnen werd' verkläret
und seine Gaben mannigfalt
der Seelen sein gewehret,
die dich allein verlanget.

Text:
Melodie: Christ, unser Herr, zum Jordan kam