1) Zum Bilde Gottes war
der erste Mensch formieret
und auf das Herrlichste
von seinem Gott gezieret.
Sein Schmuck und seine Zierd'
war die Gerechtigkeit
und seine hohe Würd'
war lauter Heiligkeit.
2) Er konnte seinen Gott
ganz völliglich erkennen
und aus des Herzens Grund
ihn seinen Vater nennen.
Des Schöpfers guten Will'n,
sein Wort und sein Geheiß
konnt er mit Lust erfüll'n
zu Gottes hohem Preis.
3) Der Leib viel schöner war,
als jemand kann aussprechen.
Er war frei von dem Tod,
von Krankheit und Gebrechen.
Der Tiere großes Heer,
was fliegt gen Himmel an,
wie auch die Fisch' im Meer,
ihm waren Untertan.
4) Durch Ungehorsam ist
dies Ebenbild verloren,
die Erbsünd' aber wird
uns allen angeboren.
All' Menschenkinder nun,
so viel ihr'r immer sein,
vor Gott mit ihrem Tun
sind eitel und unrein.
5) Mein Gott, ich bitte dich,
dem alten Menschen steure.
im Geiste mein's Gemüts
rechtschaffen mich erneure,
damit mein ganzes Leb'n
oh'n alle Heuchelei,
zu deinem Dienst ergeb'n
und unbeflecket sei.
