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Predigten zu 1. Korinther 10,13

"Keine Versuchung hat euch ergriffen, als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, so dass ihr sie ertragen könnt."

Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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Die Proben werden der Kraft angepasst

"Es hat euch noch keine denn menschliche Versuchung betreten; aber Gott ist getreu, der euch nicht lässt versuchen über euer Vermögen, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende gewinne, dass ihr es ertragen könnt."

"Der Schultern Vermögen bedenket er, nicht aufzulegen, was allzuschwer." Eine menschliche Versuchung ist eine solche, die menschliche Kräfte nicht übersteigt. Niemand darf sagen: Ich musste fallen, die Versuchung war zu übermächtig, ich konnte nicht anders als nachgeben. Es ging über mein Vermögen. Gott macht - so heißt es genau übersetzt - mit der Versuchung auch den Ausgang, auf dass ihr es aushalten könnt. Er schickt die Proben, verwendet dazu auch mitunter böse Menschen und den Bösen selbst, aber er bestimmt auch Maß und Grenzen. Er lässt die Versuchung nicht endlos fortgehen. Er bringt uns hinein, aber auch wieder heraus. Er lässt uns nicht stecken und in der Versuchung umkommen. Denn er ist treu. Er hat uns gerufen und angenommen, darum lässt er uns auch nicht wieder fallen. Er hat uns kostbare Zusagen gegeben. Er steht treu zu seinem Wort. "Wenn du durchs Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht sollen ersäufen, und wenn du durchs Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen."Fürchte dich nicht, ich bin bei dir!"- Wenn ein betrübender Fall eintritt unter dem Anprall der Versuchung, so kommt das auf unsere Rechnung."Wer sich dünken lässt, er stehe, der sehe wohl zu, dass er nicht falle!"Vermessenheit, Selbstzuversicht, böse Sicherheit führen zum Fall. Wer sich seiner Ohnmacht bewusst ist, sich ganz an die Gnade hält, sich an Jesus klammert und auf die großen Verheißungen Gottes sich gründet, der kann nicht fallen. Wer in guten Tagen sich treu zu Jesu hält, den lässt er am"bösen" Tag nicht untergehen (Offb. 3, 10). Er legt einem jungen Christen, der noch schwache Schultern hat, nicht etwas auf, was er einem gereiften zumutet. Gott verstärkt die Proben in dem Maß, als die Glaubenskraft wächst. Er geht mit Anfängern langsame Schritte, nachher steigert sich das Tempo. Erst lässt er uns mit Fußgängern schrittweise gehen, dann müssen wir mit Reitern laufen. Es geht dann oft Schlag auf Schlag. Es jagt eine Probe die andere. Aber immer kommen dazwischen Ruhepausen. Noch niemand ist so mächtig versucht worden wie der Menschensohn. Vierzig Tage und vierzig Nächte wurde er herumgehetzt. Es war übermenschlich und ging bis zur völligen Erschöpfung. Aber dann öffnete sich der Himmel, und die Engel dienten ihm. Zuletzt kam noch die allerschwerste Probe: das Kreuzesleiden. Da verschmachtete nicht nur sein Leib in brennendem Durst, sondern auch seine Seele in dem unnennbaren Weh der Gottverlassenheit. Aber es war alles bis auf die Minute vorgesehen. Als das Werk vollbracht war, kam der Augenblick der Befreiung. Gott lässt seine Kinder keinen Augenblick länger im Feuerofen, als es nötig ist.


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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In Versuchungen

»Und führe uns nicht in Versuchung.« Der Drache, der Teufel, hört nicht auf, uns anzufechten. Er hat es darauf abgesehen, uns in seinem Rachen zu verschlingen. So sagt der Apostel Petrus dem Sinn nach: »O, ihr lieben Brüder, seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.« Achtet auf den getreuen Apostel Petrus, der uns sagt: »Unser Feind sucht uns – nicht an einem Ort, sondern an allen Enden ringsumher.« Das bedeutet: Alle unsere Glieder und Sinne werden inwendig mit bösen Eingebungen und auswendig mit bösen Bildern, Worten und Werken durch Menschen und alle Geschöpfe gereizt und verführt zu Unkeuschheit, Zorn, Hochmut, Geiz und dergleichen. Der Teufel benutzt dazu alle List und Bosheit, die Menschen dahin zu bringen, in die Versuchung einzuwilligen. Aber sobald man das merkt, soll man gleich zu Gott die Augen aufheben: »O Gott, unser Vater! Sieh an, wie ich zu diesem oder jenem Laster bewegt und gereizt und von diesem oder jenem guten Werk abgehalten werde. Verhindere es doch, lieber Vater, und hilf mir! Lass mich nicht unterliegen und von diesen Anfechtungen überwältigt werden! « Ach, wer diese Bitten gut vorbrächte, wie glücklich wäre der, denn es gibt viele, die gar nicht wissen, dass sie angefochten werden, oder die nicht belehrt worden sind, was sie in der Anfechtung tun sollen.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Unsere alltäglichen Probleme

Gläubige Christen sind auf dem Irrweg, wenn sie meinen, als Christ zu leben sei eine Garantie dafür, dass ihnen keine menschlichen Versuchungen und Probleme widerfahren würden. Wenn sie das glauben, so haben sie die Erde mit dem Himmel verwechselt und wünschen sich auf Erden Verhältnisse, die nie eintreten werden, ehe wir in Gottes bessere Welt eingehen.

Auf eine bestimmte Weise macht Gott keinen Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Sünder. Er lässt Seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Merkwürdigerweise sehen wir der Kehrseite dieser Wahrheit selten ins Auge: dass Gott nämlich Seinen Kindern dieselben Probleme lässt wie allen anderen Menschen auch.

Wenn wir uns unsere Probleme nicht vom Hals schaffen können, dann müssen wir um die Gnade bitten, dass wir sie ertragen können, ohne zu murren. Wir werden auch lernen, dass Probleme, die wir mit Geduld ertragen, uns geistliches Vollkommen-Werden voranbringen. Denke an unseren Herrn und Retter - Er war von Feinden umgeben, und zwar von Seiner Geburt an. Sie stellten ein echtes, bleibendes Problem dar, das Er die ganze Zeit Seines Erdenlebens hindurch zu ertragen hatte. Er entkam ihm nur durch Seinen Tod!