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Predigten zu 1. Korinther 12,31

"Eifert aber um die größeren Gnadengaben; und einen noch weit vortrefflicheren Weg zeige ich euch."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Ohne Liebe sind geistliche Gaben bedeutungslos

"Und einen Weg noch weit darüber hinaus zeige ich euch"

Erste Korinther 13 hat man eine Hymne auf die Liebe genannt oder eine lyrische Interpretation der Bergpredigt - die Seligpreisungen in Musik gesetzt. Jedenfalls ist es ein wunderschöner Schriftabschnitt, der uns wie eine frische Brise aus einem Buch der Bibel entgegenweht, in dem ein Problem auf das andere folgt.

Man hat dies Kapitel oft losgelöst von seinem Kontext betrachtet; doch liegt seine wahre Kraft darin, dass es dem übrigen Brief Ausgewogenheit und Korrektur verleiht. Die Korinther waren wie alle Christen, die vom Augenblick ihrer Bekehrung an von Gott mit besonderen Gaben zum Nutzen der Gemeinde ausgestattet waren. Aber viele missbrauchten ihre Gaben, indem sie sich eher damit hervorzutun suchten, als den anderen damit zu dienen. So behandelt Paulus in Kapitel 12 das Konzept der geistlichen Gaben, in Kapitel 14 deren richtige Anwendung und in Kapitel 13 die Notwendigkeit, sie in Liebe anzuwenden.

Wie viele Christen heutzutage, hatten die Korinther vergessen, dass geistliche Gaben nur in einer wahrhaft geistlichen Person richtig funktionieren. Sie hatten die Gaben des Geistes; aber sie zeitigten nicht die Frucht des Geistes (Gal. 5,22), und die erste ist die Liebe.

In 1. Korinther 13 fängt Paulus an: "Wenn ich in den Sprachen der Menschen und der Engel rede, aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz geworden oder eine schallende Zimbel. Und wenn ich Weissagung habe und alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiss und wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze, aber keine Liebe habe, so bin ich nichts." Die Liebe muss das Motiv und die Triebfeder hinter allem sein, was wir tun!

Womit hat dich Gott zum Dienst begabt? Gebrauchst du deine Gaben in Liebe?


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Biblische Liebe erweist sich in Demut, Gehorsam gegen Gott und Selbstaufgabe

"Einen Weg noch weit darüber hinaus zeige ich euch ..."

In unserer Gesellschaft ist Liebe ein bekanntes Wort, aber eine unbekannte Erfahrung. Oft verstehen solche, die viel von Liebe reden, am wenigsten davon. Und viele, die meinen, sie hätten Liebe gefunden, geben sich mit viel weniger zufrieden, als Gott für sie vorgesehen hat.

Viele sehen in der Liebe vor allem romantische oder sexuelle Beziehungen. Doch obwohl die Schrift viel über Intimität und Ehe zu sagen hat, hat das Wort Liebe im Neuen Testament eine andere Bedeutung erhalten. Selbst Epheser 5,25 ("Ihr Männer, liebt eure Frauen!") bezieht sich nicht auf romantische Liebe. Andere, weit verbreitete Irrtümer besagen, Liebe sei mit Gefühligkeit oder Sentimentalität gleichzusetzen oder man verwechselt sie mit freundlicher und toleranter Gesinnung den Bekannten gegenüber - oft ohne an lehrmässige Reinheit oder biblische Überzeugungen zu denken. Aber biblische Liebe ist das alles nicht.

Der "Weg, noch weit darüber hinaus", von dem Paulus in unserem Vers redet, ist die Liebe, die von Gott selbst kommt und Seinen heiligen Eigenschaften entspricht. Wir vermögen nicht, sie aus eigener Kraft hervorzubringen. Das griechische Wort für diese Liebe ist agap‚ und zeichnet sich durch Demut, Gehorsam gegen Gott und Selbstaufgabe aus. Johannes 13,1 sagt von der Liebe Christi zu Seinen Jüngern: "Da er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende." Man kann auch übersetzen: "... bis zur Vollendung"; denn Seine Liebe ist grenzenlos. In den folgenden Versen (4 und 5) zeigt er Seine Liebe, indem Er ihnen die Füße wäscht. Liebe ist demütig. Ihr geht es darum, Bedürfnissen abzuhelfen.

Außerdem ist die Liebe gehorsam und zu Opfern für andere bereit. Jesus sagt: "Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten" (Joh. 14,15). Gott brachte das höchste Opfer, "denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab" (Joh. 3,16).

1. Korinther 13 gilt den Christen zu allen Zeiten, weil wir alle in der Gefahr stehen, unsere geistlichen Gaben zu missbrauchen. Wenn du darüber und über andere Stellen nachdenkst, frage dich, ob deine Liebe ganz so ist, wie Gott es von dir erwartet. Wenn nicht, so überlege, welche nötigen Änderungen du im Lichte des Gelernten vorzunehmen hast.


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Ich will euch einen köstlicheren Weg zeigen ."

Paulus hatte an die Gemeinde von Korinth von hohen Geistesgaben geschrieben, und sie ermuntert, danach zu streben. Da unterbricht er sich gleichsam mit der Bemerkung: "Ich will euch etwas noch Köstlicheres zeigen". Und nun bricht er aus in das herrliche Lied von der Liebe (1. Kor. 13). Der Heilige Geist hat der Gemeinde köstliche Gaben verliehen: Flammende Worte beredter Zeugen, große Erkenntnis, wunderwirkenden Glauben, große Taten hingebender Aufopferung (V. 1 - 3).

Aber ohne Liebe haben sie keinen Wert. Es gibt viel sogenannte Arbeit im Reiche Gottes, die unter das zerschmetternde Urteil fallen muss: Sie ist nichts nütze.

Es ist recht, sich auszustrecken nach mehr Geistesgaben, aber es ist vor allem nötig, zu lieben. Die Liebe quillt nicht aus dem eigenen dürren Herzensboden hervor; sie muss ausgegossen werden in unsere Herzen durch den Heiligen Geist. Jesu Liebe zu uns weckt unsere Liebe zu ihm. Täglich wollen wir sie neu aus seiner Fülle trinken. Es braucht nicht viele Gaben, um zu lieben. Ein kleines Kind, ein schwacher Mensch kann lieben. Darum soll uns das heutige Wort sagen: Öffne dein Herz der Liebe, dass sie durch dich fließe auf die liebeleere Welt!

Jesu, lass doch Deine Liebe Durch des Heil'gen Geistes Triebe Sich in unser Herz ergiessen, Lass im Glauben Dich geniessen.