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Predigten zu 1. Mose 13,14

"Und der HERR sprach zu Abram, nachdem Lot sich von ihm getrennt hatte: Hebe doch deine Augen auf und schaue von dem Orte, wo du bist, gegen Norden und gegen Süden und gegen Osten und gegen Westen!"

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Der Herr sprach zu Abram: Hebe deine Augen auf gegen Mitternacht, Mittag, Morgen und Abend."

Abram hat andere Geschäftsmethoden gehabt als Lot. Ihm war das Geschäft nicht das wichtigste und vordringlichste Anliegen. Der immerwährende Zank zwischen seinen und Lots Hirten war ihm eine Qual. Da musste Wandel geschaffen werden. Es ging nicht ohne eine Trennung. Als Familienoberhaupt und als der Ältere hätte Abram sich die besten Weideplätze vorbehalten und dem Lot einfach einen anderen Wohnplatz anweisen können. Er hat das nicht getan. Abrams Hirten mögen gedacht und gesagt haben: "Wie kann unser Herr nur so töricht sein und so ungeschäftlich handeln!" Dem Abram aber war das Geschäft und Verdienen nicht das Wichtigste. Er wollte zunächst Gott wohlgefallen und den anderen Menschen ein Segen werden. Das hat der Gott gesehen, der einmal gesagt hat: "Mein ist Silber und Gold" (Haggai 2, 8). Kaum ist Lot, der vermeintlich so kluge Geschäftsmann, abgezogen, da erscheint Gott dem Abram und spricht: "Hebe deine Augen auf! Alles, was du siehst, will ich dir geben ewiglich!" Lot hatte seine Augen aufgehoben mit gierigen Blicken - und alles verloren! Abram hob seine Augen auf mit gläubigen Blicken und - hat alles gewonnen. - Vom geschäftlichen Standpunkt betrachtet, war es auch ganz unklug von Abram, dass er bald darauf mit seinen 31 8 Knechten den gewagten Zug zur Befreiung seines ungetreuen Neffen unternahm. Noch törichter war es, dass er den König von Sodom abwies, als er ihm die gesamte Beute anbot. Wer war aber der bessere Geschäftsmann, Lot oder Abram? - Möchten wir doch in unserer habgierigen Zeit, wo alles eilt, reich zu werden, an Abram lernen, wie man sein Geschäft mit Gottes Segen führen kann.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Da Lot sich von Abram geschieden hatte, sprach der HErr zu

In Abrams Leben vollzog sich eine immer tiefergehende Scheidung. Aber diesen Erfahrungen entsprangen seine höchsten Freuden. Die Seele, die sich in Gehorsam von vielem scheiden muss, empfängt:

1. Neue Offenbarungen
So oft Abram einen weiteren Schritt des Gehorsams tat, so sprach der HErr mit ihm. In Ägypten finden wir keine Spur der göttlichen Stimme; wenn Gott dort mit ihm sprach, so konnte es nur tadelnd oder warnend geschehen. Hat die Stimme Gottes dir gegenüber schon lange geschwiegen? Erhältst du keinen neuen Befehl, keinen tieferen Einblick in die Wahrheit. Dann siehe zu, ob du nicht in Ägypten bist. Trenne dich nicht nur von Haran, sondern auch von Lot; nicht nur von allem offenbaren Bösen, sondern auch von allen fraglichen Dingen, – dann wird der HErr dir Dinge sagen, die kein Mensch aussprechen kann.

2. Neuen Ausblick
Lot hatte seine Augen aufgehoben, um zu sehen, wo der größte Vorteil für ihn läge; er sah nur die Ebene von Sodom, die freilich gut bewässert, aber zugleich der Sitz abscheulicher Sünden war. Als Abram seine Augen aufhob, nicht um für sich selbst etwas zu suchen, sondern das zu sehen, was Gott für ihn bestimmt hätte, da schaute er nach Norden, nach Süden, nach Osten und nach Westen, – dies erinnert uns an die Länge, die Breite, die Tiefe und die Höhe der Liebe Christi. Das einfältige Auge ist voll Licht und wer am höchsten steigt, hat den weitesten Horizont.

3. Hundertfältiger Lohn
Was auch Abram verleugnet haben mochte, als er seine Heimat verließ, oder Lot die erste Wahl anbot, das empfing er nach dem gewöhnlichen Maße Gottes, in überschwänglicher Fülle wieder. Gott gab ihm das ganze Land, Lots Teil mit eingeschlossen. Wir können nichts um Gottes willen aufgeben, ohne schon in diesem Leben weit mehr zu empfangen, als wir geben.