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Predigten zu 1. Mose 15,17

"Und es geschah, als die Sonne untergegangen und dichte Finsternis geworden war, siehe da, ein rauchender Ofen und eine Feuerflamme, die zwischen jenen Stücken hindurchfuhr."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Siehe da, ein rauchender Ofen und eine Feuerflamme

Das Feuer ist ein vielgebrauchtes Sinnbild Gottes: indem die Feuerflammen langsam zwischen den zerteilten Stücken der Opfertiere durchfuhren, war es, als ob Gott sich zu der menschlichen Art eidlicher Gelübde herabließe, und sich feierlich für gebunden erklärte. In allen Seinen Beziehungen zu uns will er beides, ein brennender Ofen und eine Fackel sein.

1. Gott als glühender Ofen
Gott als glühender Ofen. Schaue einmal ein Stück rohen Eisens an und siehe, wie das wertvolle Metall unter geringeren Stoffen vermischt ist. Wie kann es daraus entfernt werden? Das kann der Meißel nicht tun, aber das Feuer wird es vollbringen. Wirf es ins Feuer, lass es bis auf den Boden des glühenden Ofens fallen, und alsbald wird das flüssige Metall in reinem, schönem Strom sich ergießen. So handelt Gott mit den Herzen der Menschen; das Blut ist unsre Versöhnung; aber das Feuer reinigt uns. Die Liebe Gottes, Seine Heiligkeit, Sein reines Wesen, das uns durch den heiligen Geist nahe gebracht wird, das wird uns bis auf die verborgenste Faser unseres inneren Lebens durchforschen und prüfen, und alle die bösen Stücke, die lange da ihre Herrschaft ausübten, verbrennen.

Entdecke alles und verzehre Was nicht in Deinem Lichte rein, Wenn's mir gleich noch so schmerzlich wäre Die Wonne folget nach der Pein. Du wirst mich aus dem finstern Alten In Jesu Klarheit umgestalten

2. Gott eine leuchtende Fackel
Die Fackel führt die Fußtritte durch das Dunkel; so will der Geist Gottes viele dunkle und verborgene Dinge ans Licht bringen und uns in alle Wahrheit führen. Etwas mit dem Verstand erfassen ist noch lange nicht ein Ergreifen des Herzens. Es gibt keinen Lehrer wie unsern Gott; dagegen wird in unsern Tagen so oft der Fehler gemacht, so viel von Menschen zu erwarten, anstatt in gesammelter Stille zu harren, bis Gott selbst Seine Wahrheit uns mitteilt. Seine Bedingungen sind aufrichtiges Verlangen, Reinheit des Herzens und bereitwilliger Gehorsam.