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Predigten zu 1. Mose 16,9

"Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Kehre zu deiner Herrin zurück und demütige dich unter ihre Hände."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Kehre um wieder zu deiner Frau, und demütige dich unter ihre

Die arme Hagar! Es war kein Wunder, dass sie floh. Ihr stolzer Unabhängigkeitssinn und das Bewusstsein, bald Mutter zu werden, mochte sie antreiben, sich gegen Saras harte Behandlung aufzulehnen. Wir haben wohl auch schon aus unerträglichen Verhältnissen zu fliehen beabsichtigt. Natürlich, wenn Gott uns die Türe eines Kerkers öffnet, wie es bei Petrus geschah, so dürfen wir ohne Zögern aufstehen und Ihm folgen. Etwas ganz anders aber ist es, unserm bestimmten Posten zu entfliehen.

1. Unser Kreuz
Für Hagar war es Sara; für Hanna – Peninna; für David – Joab; für Jesus – Judas; für Paulus – Alexander der Schmied. Zuweilen ist das Kreuz nicht eine Person, sondern eine Prüfung – der Druck einer lang andauernden Krankheit; die Notwendigkeit schwerer, anstrengender Arbeit; die Angst um das Seelenheil unsrer Liebsten.

2. Unser Verhalten
Kehre um und demütige dich. Wir sind geneigt zu denken, anderswo würden wir Ruhe und Frieden finden; dem ist aber nicht also. Nirgends werden wir den Pfad weniger rau, die Kissen weniger hart finden. Das Abschütteln des Joches wird unsern Herzen keine Ruhe verschaffen. Nein, der Meister rät uns, sein Joch auf uns zu nehmen, wie Er es tat; da zu bleiben, wo Gott uns hingestellt hat, bis Er uns anderswohin führt; das zu tragen, was Er uns verordnet hat, auch wenn es durch andre Menschen an uns herantritt.

3. Unser Glaube
Wir können uns nicht geduldig beugen unter unser Los, wenn wir nicht glauben, dass das, was Gott zulässt, ebenso sehr Sein Wille ist, als was Er befiehlt. Hinter Saras harter Behandlung müssen wir Seine Fügung erkennen; ja wir müssen bei aller Zucht in unserm Leben an die unwandelbaren Absichten der Liebe und der Weisheit Gottes glauben. Dann wird unsre Ergebung keine stoische Unterwerfung, sondern das liebende Eingehen auf unsers Vaters Willen.