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Predigten zu 1. Mose 19,17

"Und es geschah, als sie sie hinausgeführt hatten ins Freie, da sprach er: Rette dich um deines Lebens willen; sieh nicht hinter dich, und bleibe nicht stehen in der ganzen Ebene; rette dich auf das Gebirge, damit du nicht weggerafft werdest!"

Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Eile, errette deine Seele und siehe nicht hinter dich!"

Eile! so sprachen die Gottesboten zu Lot, als er an jenem schrecklichen Gerichtsmorgen in Sodom noch immer zaudernd stillstand. Es liegt etwas Ergreifendes in dieser Botschaft: Eile! Die Jahre eilen dahin, das Leben eilt dahin, wohlan, so eile auch du!

Eile, du Weltkind, deine Sache in Ordnung zu bringen mit Gott! Warum das auf Krankheitszeit und Sterbebett verschieben, was die ganze Kraft erheischt und zugleich den größten Segen bringt?

Eile, du innerlich beunruhigtes Herz, das immer "im Sinn" hat, einmal ganzen Ernst zu machen, und doch vor lauter irdischen Hoffnungen und Sorgen zu keinem festen Entschluss kommt. Bleibe nicht stehen in diesen Niederungen! Auf die Berge wahrer Gottesgemeinschaft rette dich! Siehe auch nicht halbherzig zurück! Gedenke an Lots Frau!

Eile, du erlöstes Gotteskind, deinem Heiland nachzufolgen in treuem Dienst und ernstem Jagen nach der Heiligung. Eile, Liebe auszustreuen, guten Samen auszusäen. Die Zeit ist kurz.

In alter Zeit, als unsere Städte von hohen Ringmauern umgeben waren und die Tore des Nachts geschlossen wurden, pflegte der Torwart, wenn die Sonne untergegangen war, hinauszurufen in die dämmernde Nacht: "Herein, wer noch herein will!" Auch heute soll der Ruf laut erschallen: Eile!

O Jesu, so zieh mich doch los! Mach alles mir klein und Dich groß! Sei Du nur mein Teil und völliges Heil!