10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu 1. Mose 25,28

"Und Isaak hatte Esau lieb, denn Wildbret war nach seinem Munde; Rebekka aber hatte Jakob lieb."

Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Der Herr Gott macht es mit den Menschen nach seinem Wohlgefallen. Er lässt den Isaak in seiner Verkehrtheit, bis dieser es mit dem ganzen Hause, Weib, Kind und allem auf die Spitze treibt, und der Teufel mit der ganzen Geschichte würde davon gefahren sein, auf dass Isaak endlich zusammenbreche und spreche: Herr Jesu Christe, um eines Wildbretes willen würde ich den ganzen Segen deines Bundes drangegeben haben! Du aber gibst mir deinen Leib und dein Blut, und das ist mein Leben. Isaak und Rebekka haben im Verlauf dieser Geschichte auch wohl manchmal miteinander gezankt. Das könnt ihr euch wohl denken. Wenn durch Gottes Hand Mann und Weib zusammengekommen sind, dann wirft sich ganz gewiss auch der Teufel dazwischen, der an nichts so sehr rüttelt als an dem heiligen Ehestande. Es musste Rebekka den Isaak, ihren Mann, oft strafen; denn ihr müsst nicht denken, dass sie immer nur so still ihre Hoffnung auf den Herrn gesetzt und ihrem Manne nichts gesagt habe. Das ist nicht die Treue des Weibes. Ein treues Weib warnt den Mann, wenn sie etwas sieht, was den Mann ins Verderben bringen kann, sie geht in solchem Stücke nicht mit dem Manne mit. So Rebekka auch nicht, sie hielt es ihrem Manne vor. Das geht aber nicht immer ohne Sünde ab. Sie wird auch wohl oft heftig geworden sein. Das geht einmal nicht anders; denn der Mensch ist nicht ein Engel. Die übrig gebliebenen Schwachheiten sind auch der Rebekka eigen gewesen, so dass es wohl mal den Schein gehabt hat, als wolle sie über den Mann herrschen. Aber sie hat im Gedächtnis behalten, was Gott einmal gesagt hatte: Der Größere wird dem Kleineren dienen, und Gottes Wort sollte stehen bleiben.

Jehova! Grund und Leben aller Dinge,
du bist fürwahr ein unzugänglich Licht!
Gib, dass im Licht mein Wandel mir gelinge;
ach, führe mich mit deinem Angesicht.