10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu 1. Samuel 12,22

"Denn der HERR wird um seines großen Namens willen sein Volk nicht verlassen; denn es hat der HERR gefallen, euch sich zum Volke zu machen."

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Aber der Herr verlässet sein Volk nicht um seines großen Namens willen; denn der Herr hat angefangen, euch ihm selbst zum Volk zu machen.

Israel hatte sich schwer an Gott versündigt, indem es nach Art der Heiden einen König verlangte; Jehovah wollte sein König sein, und so lange er es regierte und regieren konnte, ging es gut. Gott ließ dem Volk seinen Willen, es sollte einen König bekommen. Dem alten Knechte des Herrn, Samuel, machte es das Herz schwer, dass Israel Gott als seinen König verworfen hatte. Hatte er doch das Volk treulich und mit Segen im Namen des Herrn regiert, wie ihm das ganze Volk öffentlich bezeugen musste bei der Abgabe seines Richteramtes. Noch einmal führt Samuel dem Volk alle Wohltaten Gottes vor Augen, er mahnt sie, dem Herrn zu dienen und ihn nicht zu verlassen, und stellt ihnen den Ernst der Folgen vor Augen, wenn sie den Herrn verlassen sollten. Dann ermuntert und stärkt er das Volk mit obigen Worten. – Dieser alte Samuel ist eine edle Gestalt. Heiliger Ernst, Demut, Selbstlosigkeit, Liebe und Treue leuchten uns bei ihm entgegen. Er ist traurig über des Volkes Sünde; aber er ist nicht verletzt durch den Undank des Volkes, auch gegen ihn. Er nimmt diese Wendung in der Geschichte Israels sehr ernst; aber er verzaget nicht. Er tritt zurück von seinem Amt, aber ohne Trotz, sein Herz ist voll Fürsorge und Liebe für das Volk. In dieser Liebe spricht er aus: der Herr verlässt sein Volk nicht um seines großen Namens willen. Er schaut über die dunkeln Schatten der Untreue des Volkes hinweg auf den großen Namen, auf die Ehre des Herrn. Der Herr ist treu, das weiß er, und bei der Zukunft des Volkes ist Gottes Ehre im Spiel; er wird seine Hand nicht abziehen. Wenn jetzt viel Ursache da war das Schlimmste zu befürchten, so glaubt er dennoch, es wird besser kommen; was bisher am Volk geschehen, ist erst ein Anfang. Er wurde nicht zu Schanden. Davids Regierungszeit wie auch die des Salomo bewies, dass Gott Friedensgedanken über das Volk hatte. Solche Volksmänner wie Samuel braucht Gott auch in diesen Zeiten. Sie werden wie Samuel zubereitet im Heiligtum. Sie stehen über den Zeitströmungen, und ihr Name steht nicht nur in der Geschichte, sondern im Buch des Lebens geschrieben.

Ja, Herr! Du bist treu und verlässest uns nicht um Deines großen Namens Willen. Fahre fort zu segnen nach Deiner Barmherzigkeit. Amen


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Der HErr verlässt sein Volk nicht, um seines großen Namens willen

Die Gewissheit unsers Heils beruht auf Gottes Treue. Schon vor Jahren hatte Moses dem HErrn vorgehalten, dass Er es nicht auf sich nehmen könne, Israel zu verderben oder zu verlassen, damit nicht die Ägypter oder andere, die es hören würden, einen Anlass hätten zu sagen, Er sei nicht imstande gewesen seine Absicht auszuführen, oder Er bleibe seinem Vorsatz, nicht treu. Auch Samuel machte diesen Gedanken geltend, der u n s ebenfalls zu großem Trost gereichen kann.

Gott wusste, wer wir waren, – wie schwach, hinfällig und wankelmütig – ehe Er seine Hand auf uns legte und uns zu sich brachte. Um es menschlich auszudrücken, so hatte Er die Kosten überschlagen. Er hatte seine Hilfsmittel gleichsam gemustert, ob Er imstande sein werde, uns vor unsern Feinden zu sichern, uns vor dem Falle zu behüten und uns vor das Angesicht seiner Herrlichkeit zu stellen unsträflich, mit Freuden. Er wusste zum voraus, wie viel Langmut, Geduld, Trost und zarte Liebe wir bedürfen würden; und dennoch gefiel es Ihm, uns zu seinem Volk in zählen. Und nun kann Er nicht mehr zurückgehen, sonst müsste es den Anschein haben, als wären Schwierigkeiten Ihm entgegengetreten, die Er nicht erwartet, oder nicht so leicht überwinden konnte, wie Er es gedacht hatte. Ein törichter Gedanke! Entweder wäre seine Allwissenheit oder seine Allmacht nicht vollkommen. Die gnädige Verheißung, dem Josua einst gegeben, darf jedes furchtsame Kind Gottes sich aneignen: „Ich will dich nicht verlassen, noch von dir weichen.“ Den Armen und Elenden sagt Jehovah zu: „Ich, der Gott Israels, will sie nicht verlassen.“

Gott ist kein Mensch, Er kann nicht lügen; Sein Wort der Wahrheit kann nicht trügen. Gott ist getreu!