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Predigten zu 1. Samuel 15,30

"Und er sprach: Ich habe gesündigt! Nun ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel, und kehre mit mir um, dass ich vor der HERR, deinem Gott, anbete."

Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Saul sprach: Ich habe gesündigt, aber ehre mich doch vor dem Volke!"

Ein zweites Bild aus dem Alten Testament. Wieder vernehmen wir den Ruf: "Ich habe gesündigt!" Und wieder hat das Wort nicht den richtigen Klang. Denn es ist nicht die Sünde, die den unglücklichen König betrübt, sondern es sind die Folgen der Sünde, die ihn ängstigen. Ich habe wohl gesündigt, sagt er, aber mache mich nur nicht zuschanden vor dem Volke! - Sauls Sünde war der Ungehorsam. Er hatte Gottes Befehl im Feldzug gegen die Amalekiter nicht völlig ausgerichtet, hatte wohl den Feind geschlagen, aber nicht vertilgt.

Wir lernen hier zunächst, dass es unsere höchste Pflicht ist, Gottes Willen zu tun. Gehorsam ist besser denn Opfer. Ungehorsam ist Abgötterei. Wer jemals Gottes Stimme in seiner Seele vernommen hat, prüfe sich in diesem Spiegel. Ohne Zweifel wird es da heißen: Ich habe gesündigt. Aber nun ist es überaus wichtig zu erkennen, dass die Sünde selbst viel schlimmer ist als die Strafe, die sie nach sich zieht. Hätte Saul dies verstanden und in wahrer Buße Vergebung gesucht, so hätte er sicher Gnade gefunden. Er hätte wohl seine irdische Strafe annehmen müssen, aber er wäre dem schrecklichen Schicksal entgangen, von Gott verlassen zu werden.

Herr, öffne meine Augen, dass ich die Sündhaftigkeit der Sünde erkenne und sie in jeder Form hasse und meide.