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Predigten zu 1. Samuel 1,26

"Und sie sprach: Bitte, mein Herr! So wahr deine Seele lebt, mein Herr, ich bin das Weib, das hier bei dir stand, um zu der HERR zu flehen."

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Ich bin das Weib, das hier bei dir stand und bat den Herrn, da ich um diesen Knaben bat. Nun hat der Herr meine Bitte gegeben, die ich von ihm bat. Darum gebe ich ihn dem Herrn wieder sein Leben lang, weil er vom Herrn erbeten ist.

Mehrere Jahre vorher stand Hannah weinend vor Eli als eine kinderlose Frau. Mit Tränen bat sie damals den Herrn um einen Sohn, mit dem Gelübde, ihm denselben weihen zu wollen. Eli hatte ihr gesagt: der Gott Israels wird dir deine Bitte geben. So geschah es; sie bekam einen Sohn, den sie Samuel hieß: „Gott hört.“ Diesen Sohn bringt sie nun als kleinen Knaben zu dem Hohenpriester, damit er Gott diene. Samuel war also im wörtlichen Sinn eine Gabe Gottes, ein Erbetener. Alle Kinder sind ja Gabe Gottes; aber nicht alle sind Erbetene. Josef war ein Erbetener wie Samuel. Das Leben dieser beiden Männer war ein besonders gesegnetes; es hatte die göttliche Überschrift: Gabe Gottes. Gewiss liegt in dieser Tatsache ein zarter Wink für Eheleute; wohl denen, die frühe darauf achten! Hannah hält ihr Wort: was Gott ihr geschenkt, gibt sie ihm für immer zurück, als sein Eigentum. So tun nicht alle Eltern; viele betrachten die Kinder als ihr Eigentum, mit dem sie ihre Pläne haben. Das ist nicht die rechte Liebe, sondern selbstsüchtige Liebe, die Gott schon oft damit strafte, dass er ein Kind wegnahm. Wir sind selber so lange nicht das volle Eigentum des Herrn, als wir ihm nicht alles, was er uns gegeben hat, wiedergeben können. Wir können unsere Kinder nicht mehr lieben, als wenn wir für sie mit der Doppelbitte vor den Herrn kommen: mache sie zu deinem Eigentum, und brauche sie in deinem Dienst. Kinder mögen ja diese und jene ehrenvolle Stellung in der Welt erlangen; aber was ist Ehre, was sind Leistungen für diese Welt, wenn ihre Seele nicht gerettet wird und sie nichts für die Ewigkeit arbeiten? Machen wir doch dem Herrn keine Vorschriften für unsere Kinder, sondern weihen wir sie ihm mit der Bitte: verherrliche deine Gnade an ihnen!

Ja, Herr! Was haben wir, das wir nicht empfangen haben? Wir gehören Dir; alles, was wir haben, gehört Dir. So heilige es für Dich. Amen