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Predigten zu 1. Thessalonicher 2,12

"und euch bezeugt haben, dass ihr wandeln solltet würdig des Gottes, der euch zu seinem eigenen Reiche und seiner eigenen Herrlichkeit beruft."

Autor: Christoph Blumhardt (* 01.06.1842; † 02.08.1919) deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer und Kirchenlieddichter
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Nicht nur eine gute Gesinnung sollen wir haben, sondern auch einen würdigen Wandel unter denen, mit welchen wir leben. Diese freilich kennzeichnen sich nicht immer als berufene Reichsgenossen. Sie erscheinen oft als Leute, die keinen Gott und Heiland haben; wenigstens tun sie, wie wenn sie nach keinem Gott und Heiland fragen würden - obgleich es ihnen nicht immer gerade ernst damit ist. Seien diese aber, wer sie wollen, miß dich, lieber Christ, an ihnen: Willst du's geradeso machen wie diese? Willst du etwa denken: Man braucht's nicht immer zu zeigen, wer man ist, man kann seine Sachen auch für sich (im verborgenen) haben - wie viele denken!?

Heißt das aber vor Gott würdig wandeln? Ihnen gegenüber besinne und prüfe dich, ob dein Wandel würdig sei. Wenn man's an dir sieht, daß du's geradeso kannst wie diese, und wenn man sich an dir ebenso ärgern muß, wie man sich an diesen ärgert: dann ist nicht viel an dir und deinem Christentum! Sieht man an dir den Zornigen, den Eigennützigen, den Hitzigen, den Stolzen, den Verdrossenen, den Harten, wie an den andern, so könnte man von dir sagen: „Der kennt auch seinen Heiland noch nicht!“ Da ist's aber doch klar, daß du nicht würdig vor Gott wandelst, wenn die Leute denken müssen, du stündest dem Heiland ferne. Man sollte denken, du könntest selbst auch die Art der“ Welt“ beurteilen, und es müßte diese dir von selbst leicht als eine unrichtige bemerklich werden! Drum miß dich an ihr, ob du nicht auch so bist - und schäme dich, wenn du nicht einen Unterschied findest zwischen dir und ihr in deinem eigenen Wandel und Verkehr. Denn dann wandelst du sicher nicht richtig vor Gott!

Wir sind zum Reiche Gottes berufen und zu Seiner Herrlichkeit, d. h. wir sollen unter denen sein, die Sein eigen sind und unter denen Er einmal wohnen will. Diesem unserm Beruf muß doch wohl jetzt schon unser Wandel und Wesen entsprechend sein. Wird man etwa einmal im Reiche Gottes oder gar in Seiner Herrlichkeit hadern und streiten, neiden und geizig sein, hochmütig und anmaßend, mürrisch und verdrossen, hart und unbarmherzig? „Doch nein“, wirst du sagen, „das wäre übel!“ Schickt sich's aber nun für dich, geradeso zu sein, wie es im Reiche Gottes und in der Versammlung der Gerechten nicht sein soll? Hieße das würdig wandeln vor dem Gott, der zu so Großem berufen hat? Sollte dich's nicht an- treiben, dich möglichst als den zu zeigen, der das schon hat, was er erst noch hofft? Oder willst du unter denen sein, die überall eben das sind, was die andern auch sind: die also im Wald mit den Wölfen heulen - aber im Himmel dann mit den Engeln singen wollen? Wahrlich, da bist du ein Heuchler, wenn du deine böse Art nicht schon jetzt umwandeln magst in die göttliche Art, die allein ein Recht hat in der Herrlichkeit Gottes!

Deine Hoffnung und dein Wandel sollte also zusammenstimmen, so daß man es dir in jedem Worte, in jeder Handlung, in jeder Bewegung ansieht, daß du daran denkst, wozu du berufen bist. So ist's würdiglich vor Gott.

0 lernten wir's allezeit treffen, wie's unsrem Glauben und Hoffen ansteht!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Mehr als Religion!

Im Gegensatz zu vielem, das in unseren Gemeinden gesagt und getan wird, ist wahre Anbetung nicht etwas, das wir in der Hoffnung »tun«, dadurch als religiös zu gelten! Wahre Anbetung muss eine bleibende, dauerhafte Haltung, ein Zustand im Gläubigen sein, eine anhaltende Einstellung der Liebe und Bewunderung. Wenn wir dies in unserem eigenen Leben und in unserer Erfahrung haben, dann liegt es am Tage, dass wir nicht nur auf den nächsten Sonntag warten, um Gott in der Gemeinde anzubeten. Da wir nach Seinem Bilde gemacht sind, können wir Gott kennen, und darum wissen wir instinktiv, dass wir Ihn anbeten sollen. Von jenem Augenblick an, an dem uns der Heilige Geist durch die Wiedergeburt erhöht hat, empfindet unser ganzes Wesen, dass wir mit Gott verwandt sind, und wir gehen Ihm voll freudigem Erkennen entgegen!

Diese Reaktion in unserem Wesen ist eine Reaktion auf die Vergebung, die Begnadigung und die Erneuerung, Zei- chen des Wunders der himmlischen Geburt - ohne sie können wir Gottes Reich nicht sehen. Darum ist es das erste Werk des Heiligen Geistes, das Er an uns tut, dass Er in uns die enge Gemeinschaft mit Gott wiederherstellt - durch die Reinigung von unseren Sünden.