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Predigten zu 2. Chronik 30,27

"Und die Priester, die Leviten, standen auf und segneten das Volk; und ihre Stimme wurde erhört, und ihr Gebet kam zu seiner heiligen Wohnung, in den Himmel."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Und ihr Gebet kam hinein vor seine heilige Wohnung im Himmel."

Gebet ist das untrügliche Stärkungsmittel des Christen in allerlei Fällen, in allen Nöten. Kannst du das Schwert nicht brauchen, so nimm deine Zuflucht zur allvermögenden Kraft des Gebets. Dein Pulver ist vielleicht feucht, deine Bogensehne schlaff geworden, aber die Waffe des Gebets kommt nie in Unordnung. Der Leviathan lacht des Speeres, aber vor der Macht des Gebets erzittert er. Schwert und Speer müssen immer wieder poliert werden, aber das Gebet rostet nie, und wo wir glauben, es sei stumpf und schartig, da schneidet es am besten. Das Gebet ist eine offene Tür, die niemand kann zuschließen. Wenn dich die Teufel von allen Seiten umringen, so bleibt der Weg nach oben immer frei, und solange diese Straße nicht verlegt ist, kannst du dem Feinde nicht in die Hände fallen. Wir können nicht durch Belagerung noch durch Sturm, weder mit List noch mit Gewalt überwunden und gefangen weggeführt werden, solange auf der Jakobsleiter himmlische Hilfstruppen zu uns stossen können, um uns in Zeiten der Not und Gefahr zu unterstützen. Das Gebet ist immer an der Zeit; im Sommer wie im Winter ist es von höchstem Wert und köstlicher denn alle Schätze. Das Gebet wird am himmlischen Throne vorgelassen in der Todesstille der Nacht, inmitten emsiger Geschäftstätigkeit, in der Hitze des Mittags, im Schatten des Abends. In jeder Lage, sei es Zweifel oder Entmutigung, sei es Armut oder Krankheit, sei es Verachtung oder Verleumdung, ist dein Gebet dem treuen Bundesgott willkommen, und Er schenkt ihm Erhörung aus seinem Heiligtum. Auch ist das Gebet rechter Art nie umsonst. Wahrhaftiges Gebet ist immer von kräftiger Wirkung. Wird dir auch nicht immer das zuteil, um das du bittest, so werden doch immer deine wirklichen Bedürfnisse befriedigt. Wenn Gott seine Kinder nicht nach dem Buchstaben erhört, so erhört Er sie dafür nach dem Geiste. Wenn du aber um Schwarzmehl bittest, willst du es Ihm übel nehmen, wenn Er dir dafür das feinste Weizenmehl schenkt? Wenn du um Leibesgesundheit bittest, hast du Ursache, dich zu beklagen, wenn Er stattdessen dein Siechbett zur Heilung deiner geistlichen Gebrechen wendet? Ist es nicht besser, dein Kreuz werde dir geheiligt, statt abgenommen?


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Und die Priester und die Leviten standen auf und segneten das Volk, und ihre Stimme ward erhöret, und ihr Gebet kam hinein, vor seine heilige Wohnung im Himmel.

Öde und wüste war es geworden im salomonischen Tempel zu Jerusalem. Die Tür war verschlossen, die Lampen ausgelöscht, das Rauchwerk und die Brandopfer waren verschwunden, 2. Chron. 29,7. So sah es aus unter dem abgöttischen Könige Ahas. Aber neben dieser Verwüstung im Heiligtum und unter dem Volk stand ein Zeuge Gottes, der Prophet Jesaja, der dem Volke Gnade und Gericht in mächtiger Weise verkündigte. Seine Worte zündeten im Herzen des Kronprinzen Hiskia, und als dieser an das Ruder kam, begann er eine tiefgreifende Reformation. Erst rief er den Priestern und Leviten zu: Heiliget euch! Dann befahl er den Tempel zu reinigen und den Gottesdienst nach allen seinen Ordnungen wieder einzurichten. Als dieses alles geschehen, wurde das Passahfest gefeiert, wie es seit Salomos Zeit nicht mehr geschehen war, und ein Geist der Freude ging durch das ganze Volk. Einst gab Gott Aaron und seinen Söhnen den Befehl, das Volk zu segnen und seinen Namen auf die Kinder Israels zu legen. Auch diese heilige Ordnung war lange außer Acht gelassen worden zum Schaden des ganzen Volkes. Unter Hiskia aber standen die Priester und Leviten wieder auf und segneten das Volk. Dieses Segnen war keine bloße Zeremonie; es war eine heilige Handlung im Namen des Herrn, die hinein reichte in die heilige Wohnung im Himmel, und der Herr segnete sein Volk. So waren neue Tage angebrochen in Jerusalem durch den einen Mann Hiskia. Wie wichtig ist ein reiner klarer Ton von oben herab! Gottlob! wenn er gehört wird. Wir wollen aber nicht darauf warten, denn wir haben diesen klaren Ton im Worte Gottes. Der Herr ruft uns: reinigt euch, reinigt mein Heiligtum, haltet Passah, und ich euer Hoherpriester will euch segnen! Tue von dir, was unrein heißt. Lass dich besprengen mit dem heiligen Blut Jesu Christi. Stelle dich vor den Gekreuzigten und halte Passah, im völligen Glauben an sein für dich vollbrachtes Opfer, durch das er in Ewigkeit vollendet hat, alle die geheiligt werden, und du wirst erfahren, welche Ströme des Friedens, der Gnade und der Freude auf dich fließen, unter den über dir ausgebreiteten Hohenpriesterhänden Jesu.

Herr, segne mich und behüte mich; Herr lasse Dein Angesicht leuchten über mir und sei mir gnädig; Herr, erhebe Dein Angesicht auf mich und gib mir Frieden. Amen