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Predigten zu 2. Chronik 36,15

"Und der HERR, der Gott ihrer Väter, sandte zu ihnen durch seine Boten, früh sich aufmachend und sendend; denn er erbarmte sich seines Volkes und seiner Wohnung."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Der HErr sandte zu ihnen seinen Boten frühe

Wie jammerte es Gott jener sündigen und aufrührerischen Stadt! Er sandte seine Boten f rü h e , – gleich einem Manne, der eine schlaflose Nacht zugebracht hat um seinen Freund oder sein Kind, und nun mit dem ersten Morgengrauen aufsteht, ihm eine Botschaft teilnehmender Liebe zu senden, oder nach ihm sich zu erkundigen. Wie begierig ist doch Gott nach unserer Errettung!

Könnten wir nicht von diesem Verlangen Gottes lernen, um die Seelen unserer Mitmenschen uns mehr zu bekümmern? Wir sehnen uns nicht genug nach ihnen, noch stehen wir frühe auf, um sie zu ermahnen, zu Gott umzukehren. Könnten wir es erfassen, was Himmel ist oder Hölle, was die Menschen versäumen oder sich zuziehen, was unsere Pflicht, als selbst Gerettete, ist, o wir würden frühe aufstehen und uns um ihr ewiges Schicksal bemühen.

Wenn nun Gott also frühe aufsteht, um Menschen zu suchen, sollten sie dies nicht auch tun, um Ihn zu suchen? Wenn Adam die Stimme des HErrn hörte in der Morgenfrühe, glaubst du nicht, dass er sich eilig aufgemacht haben wird, Ihm zu begegnen auf den hochgelegenen Auen des Paradieses? Ist es verwunderlich, dass unser Meister lange vor Tag aufstand, um mit seinem Vater zu reden auf irgend einer einsamen Höhe? – Bleiben wir doch nicht in Trägheit liegen, wenn Gott auf uns wartet; achten mir auf seine liebevollen Mahnungen, dass wir vor dem Umsturz der Welt bewahrt werden, und tun wir dann wie Lot: geben wir das Wort der Warnung weiter denen, die um uns her noch in Schlaf befangen liegen; fordern wir sie auf, sich zu flüchten auf die Berge, ehe die Gerichtssonne aufgeht über die Erde, und sie verzehret wird.

Es war die Gewohnheit des gottseligen Generals Havelock während des Feldzuges in Indien, vor dem Ausmarsch täglich zwei Stunden dem Lesen des Wortes Gottes und dem Gebet zu widmen. Brach das Heer um sechs Uhr auf, so verließ er sein Lager schon um vier Uhr.