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Predigten zu 2. Könige 18,6

"Und er hing der HERR an, er wich nicht von ihm ab; und er beobachtete seine Gebote, die der HERR dem Mose geboten hatte."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Es ist in den Königsbüchern der Bibel von vielen Königen nur sehr kurz die Rede. Vieles, was ihrer Zeit an ihnen groß erschien, ist belanglos in Gottes Büchern. Aber von Hiskia handeln drei Kapitel. Sein Leben ist in Gottes Augen wichtig. Warum? „Er hing dem Herrn an."

Dieser kurze Satz rührt an die Frage unseres Lebens. Es gibt ja nur diese beiden Möglichkeiten: Entweder kann von uns dasselbe gesagt werden wie von Hiskia – und dann hat unser Leben seinen ewigen Sinn und Inhalt bekommen, und unser Name steht in Gottes Büchern, oder wir hangen dem Herrn nicht an – und dann gehören wir zu denen, von denen der 1. Psalm sagt: „Aber der Gottlosen Weg vergeht. -

„Hiskia hing dem Herrn an." Dieser Satz spricht von Kraft. Hiskia brach damit mit der Tradition seiner Väter. Ja, dieser fünfundzwanzigjährige junge König stellte sich damit gegen den Geist seines ganzen Volkes. Es gehörte schon – und es gehört heute noch – kraftvoller Trotz dazu, dem Herrn anzuhängen.

„Hiskia hing dem Herrn an." Seltsam! Dieser kraftvolle Satz spricht von letzter, tiefer, verzweifelter Schwachheit. „Er hing an." Es ist wie ein Anklammern, wie ein verzweifeltes Nicht-Loslassen. Das tut nur der, der zuvor erschrocken erkannt hat: „Ich kann allein nicht gehen / nicht einen Schritt!" Wer in sich keine Kraft, keine Heiligkeit, kein Leben, keinen Frieden hat, von dem kann es wohl heißen: „Er hing dem Herrn an."

Und zum Schluss spricht dieses Wort von der Barmherzigkeit Gottes, der es sich gefallen lässt, dass Sünder sich an Ihn hängen. O nein, Er schüttelt sie nicht ab; Er nimmt sie mit und rettet sie. Amen.